Kirchheim. Drei Wochen vor Saisonbeginn hat Fußball-B-Ligist SV Nabern seinen Trainer Dieter Hiller entlassen – mitten in der Vorbereitung hat sich SVN-Sportchef Christopher Wilke damit für einen außergewöhnlichen Schritt entschieden: „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Wir hatten aber verstärkt das Gefühl, dass wir das ausgegebene Saisonziel, den Wiederaufstieg in die Kreisliga A, mit ihm nicht mehr schaffen werden.“
Nicht zuletzt das schlechte Abschneiden beim Teckbotenpokal in Holzmaden, wo die Naberner sang- und klanglos in der Vorrunde scheiterten, hat die Verantwortlichen zum Nachdenken gezwungen. „Die schlechte Stimmung innerhalb der Mannschaft hat uns dann keine andere Möglichkeit mehr gegeben“, sagt Wilke.
Die Entlassung trifft den ehemaligen Trainer des TSV Jesingen und der SGEH ziemlich hart: „Das ist ein Tiefschlag in meiner Trainerlaufbahn, aber so ist halt das Geschäft.“ Der 63-Jährige war überzeugt, bis zum Saisonstart ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Was ihn am meisten ärgert, ist der Vorwurf der mangelnden Motivation: „Wir fangen um 19.15 Uhr mit dem Training an und ich stehe schon um 18.30 Uhr auf dem Platz“, sagt er, „wo fehlt da die nötige Motivation?“ Außerdem moniert er den Zeitfaktor: Erst seit drei Wochen sei das Team im Training, was seiner Meinung nach zu kurz ist, um Automatismen erkennen zu können. „Wir haben sechs wichtige Spieler verloren und sieben neue dazu bekommen. Das braucht einfach seine Zeit“, so Hiller.
Sein Nachfolger wird mit sofortiger Wirkung Frank Nagel, der erst unlängst als Co- und Torwart-Trainer verpflichtet worden war. Der 56-Jährige war zuvor beim TSV Baltmannsweiler. Die erste Bewährungsprobe hat Nagel am Mittwoch im Vorbereitungsspiel gegen den A-Ligisten TV Hochdorf.