Lokalsport
Türkspor patzt – unter der Teck wird gejubelt

Fußball-Kreisliga A2 Der Tabellenführer lässt im Nürtinger Stadt-Duell überraschend Federn. Catania und Dettingen halten Anschluss an die Spitze. Von Klaus Schlütter

Die Sportfreunde Dettingen und Catania Kirchheim schicken Kusshändchen nach Nürtingen. Mit dem überraschenden 3:2-Sieg gegen Türkspor Nürtingen, dem bisher ungeschlagenen Spitzenreiter der Fussball-Kreisliga A, hat die Mannschaft von SPV 05 Nürtingen endlich etwas mehr Spannung ins Aufstiegsrennen gebracht. Weil gleichzeitig beide Teckvereine ihre Hausaufgaben souverän erledigten, reduzierte sich der Rückstand auf den großen Favoriten auf durchaus noch machbare sechs beziehungsweise neun Punkte.

Catania hat gleich nach der Winterpause die Chance, im direkten Duell den Rückstand auf Türkspor um drei weitere Punkte zu verkürzen. In der momentanen Topform ist das dem AC durchaus zuzutrauen. Cosimo Attorre war gestern mit dem 6:1 gegen TSV Linsenhofen hoch zufrieden. „Wir hatten Chancen im Minutentakt, hätten auch doppelt so viele Tore schießen können“, meinte der Spielertrainer. Zweimal rettete die Latte für den Gegner. Mit 65 geschossenen Toren hat Catania die hungrigste Offensive der Liga. Carmelo Trumino, gestern dreimal erfolgreich, hat jetzt 17 Treffer auf seinem dem Konto. Trainer-Bruder Cosimo steuerte zwei Tore (14 bisher insgesamt) und zwei Vorlagen zum Kantersieg bei. „Wir peilen nun Platz zwei an“, sagt Attorre vor dem letzten Spiel des Jahres am Sonntag in Nabern.„Da haben wir noch eine Rechnung offen.“ Bezogen nicht nur auf die letzten zwei Niederlagen gegen den kommenden Gegner, sondern auch darauf: „Wir wurden dort angepöbelt.“

Eitel Sonnenschein herrscht beim Tabellenzweiten, den Sportfreunden aus Dettingen, die ihren Vormarsch mit einem 4:1 gegen den TSuGV Großbettlingen fortsetzten. „Wir sind in den ersten 25 Minuten schwer ins Spiel gekommen, waren danach aber klar überlegen. Das Chancenverhältnis lag bei schätzungsweise 70:30 oder 80:20 Prozent“, meinte ein äußerst zufriedener Abteilungsleiter Christian Renz. Mit Kai Nägele trug sich auch ein Abwehrspieler in die Liste der Torschützen ein. Kommenden Sonntag steigt die große Bewährungsprobe gegen den überraschenden Türkspor-Bezwinger SPV 05 Nürtingen, bevor es in die dreimonatige Winterpause geht.

Für die SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang war am gestrigen Sonntag schon Ultimo – vorzeitiger Jahresschluss. Ganz wichtig für die Psyche des Teams von der Alb, dass dabei ein Sieg heraussprang. Nach einem 0:2-Rückstand zur Pause drehte das Team von der Berghalbinsel die Partie beim VfB Neuffen zum 4:2 und vergrößerte damit die Abstiegssorgen des Gegners.

In der ersten Halbzeit war die Welt der Neuffener noch in Ordnung. Weil sich die Wüllbier-Elf den Schneid abkaufen ließ und mehrmals überrannt wurde. In der Pause stellte der Trainer die Abwehr auf Dreier-Kette um, ließ
 

Wir haben dreckig gespielt, wie Antonio Rüdiger sagen würde.
Dirk Wüllbier
Trainer der SGEH
 

mutig nach vorn spielen und erzwang mit dieser taktischen Maßnahme endlich auch Torchancen. „Wir haben, wie unser Nationalspieler Antonio Rüdiger sagen würde, dreckig gespielt und hatten damit Erfolg“, bemerkte Wüllbier.

Bis Weihnachten wird auf der Alb noch trainiert, dann haben die Spieler zweieinhalb Wochen Pause. Im neuen Jahr kommt mit Benjamin Debic nach vier Jahren in Berlin ein sehnlichst erwarteter zweiter Torhüter zurück. Der Trainer geht den umgekehrten Weg. Ihn zieht es über die Feiertage zu seinen Eltern im Osten.