Es geschah am 26. Juni 2022. Der Tag, an dem Kickerträume platzten. Im Relegationsfinale um den Landesligaaufstieg wurden die Kirchheimer Fußballer auf dem schmucken Suppinger Sportgelände von der SSG Ulm zerlegt. Das 8:0-Endresulat pro Ulm ließ desillusionierte VfL-Fußballer zurück. Rund 16 Monate später bekommen es die Kirchheimer wieder mit den damaligen Peinigern zu tun. Dank der mit Bravour bestandenen Relegation des VfL nun auf Landesligaebene. Für Armin Ohran erwächst aus der damaligen krassen Pleite ein aktueller Auftrag. „Klar haben wir gegen die SSG etwas gutzumachen, und wir wollen es auch gutmachen“, fordert der Coach.
Wenn also am Sonntag um 15 Uhr an der Bertholdstraße die Neuauflage des einstigen Relegationsduells diesmal im Punktspielbetrieb über die Bühne geht, dürfen sich die Ulmer auf besser konzentrierte und fußballerisch gereifte Gegner einstellen. Zusätzliche Würze verschafft dem Spiel der Tabellenstand. Der Liga-Vorletzte SSG trifft auf den Drittletzten im Tableau. Die SSG Ulm, 1999 durch den Zusammenschluss der Spielvereinigung Gögglingen und dem Sportverein Donaustetten entstanden, plagt sich in der aktuellen Runde noch ziemlich herum, kommt vor allen Dingen bei Heimpartien nicht auf Betriebstemperatur. Drei ihrer vier Partien in Gastgeberrolle hat die SSG verloren, zuletzt 1:3 gegen den FC Esslingen. Den einzigen Heimpunkt gab es beim trostlosen 0:0 gegen den Tabellenletzten Germania Bargau.
Womöglich spielentscheidend dürfte sein, wie die VfL-Fußballer den 0:1-Rückschlag gegen den SV Neresheim verkraften. Für Trainer Ohran ist der Fall klar: „Spiel aufgearbeitet, abgehakt und weiter geht’s.“
Weiter geht’s zumindest ohne einige Stammkräfte. Emir Sahdanovic muss seine Gelb-Rot-Sperre aus dem Neresheim-Match absitzen, Salih Egrlic plagt sich weiterhin mit Leistenproblemen herum, Cagatay Ayyildiz fällt bekanntlich wegen seines Achillessehnenrisses bis zum Rundenende aus. Zurück ins Team kehrt Theo Gut, der seine Rotsperre aus der Partie gegen den FC Esslingen verbüßt hat. Für Ulmer wie Kirchheimer könnte ein Sieg den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz bedeuten. An der Landesligaspitze bietet sich aus Sicht des Bezirks Neckar/Fils ein grandioses Bild: Die ersten drei Teams (Esslingen, Bad Boll, Donzdorf) kommen allesamt aus hiesigen Gefilden. Nun stellt sich unter anderem die Frage, ob das 1:1 des Tabellenführers FC Esslingen gegen den TSGV Waldstetten nur ein Ausrutscher war. Der Furore-Neuling gastiert am Sonntag beim TSV Weilimdorf. Der TSV Bad Boll stünde zur Ablösung bereit. Das Team von Sascha Strähle trifft am Sonntag im heimischen Erlengarten auf den FC Blaubeuren, folglich der Tabellenzweite auf die Nummer vier. JC Donzdorf, Liga-Dritter, duelliert sich in Waldstetten mit dem TSGV.