Der Tennisclub Kirchheim ist in die Jahre gekommen. 88 sind es seit der Vereinsgründung 1930. Und wie das so ist mit älteren Semestern: Die Anlage am Mühlbach entspricht nicht mehr den Anforderungen. Es zwickt hier, klemmt dort. Die Arbeit vor allem mit den vielen Kindern und Jugendlichen, auf die der TC besonderen Wert legt, ist unter den gegebenen Umständen kaum noch zu bewältigen. Die Zeit ist längst reif für eine gründliche Neugestaltung.
Geplant wird seit 2012. Nach ungezählten Ausschusssitzungen, Mitgliederversammlungen, Verhandlungen mit Investoren und Gesprächen mit der Stadt ist bei dem Millionenprojekt nun Land in Sicht. Vergangenen Dienstag wurde der erste Grundstücksvertrag unter Dach und Fach gebracht. Der Verein hat sein Gelände südlich des Mühlbachs für einen siebenstelligen Betrag einem Kirchheimer Investor vermacht. Auf dem Terrain der jetzigen Sandplätze eins und zwei, des Clubhauses und der Parkplätze davor sollen zwei Mehrfamilienhäuser und ein Bürogebäude entstehen.
Über den Verkauf dieses Grundstücks finanziert der Klub rund 70 Prozent der Um- und Ausbauten auf der nördlichen Seite des Wasserlaufs. Beantragte Zuschüsse beim WLSB und bei der Stadt Kirchheim sollen weitere Kosten decken. „Wir haben eine Lösung vorwiegend aus eigenen Mitteln gesucht, um langfristige Verschuldungen zu vermeiden“, sagt Benjamin Dröge, der gemeinsam mit Ralf Pörtner den Verein führt.
Der Umbauplan sieht vor, dass parallel zur Zwei-Feld-Halle, die saniert wird, ein neues funktionales Clubhaus entsteht. Dröge: „Wir werden so viel wie möglich von dem, was vorhanden ist, übernehmen.“ Um Kosten zu sparen, wird auf eine Unterkellerung verzichtet. Der Sandplatz links neben dem Clubhaus bleibt bestehen, ebenfalls die drei Plätze rechts neben der Tennishalle.
In nördlicher Richtung entstehen auf städtischem Gelände, aber ausgewiesenen Sportflächen des Gewerbegebiets „In der Au“ vier neue Sandplätze. Dazu wird eine Erbpachtvereinbarung mit der Stadt getroffen. Sollte sich in Zukunft für den TC die Notwendigkeit ergeben, weiter zu expandieren, wäre noch Raum für vier weitere Spielfelder.
Mit der Umwandlung der Anlage schafft der Verein die Voraussetzungen sowohl für einen reibungslosen Trainings- und Turnierbetrieb als auch für die Weiterentwicklung seines nachhaltigen Jugendförderkonzepts, die in Abstimmung mit den umliegenden Vereinen erfolgen soll. Der TC investiert jährlich 20 000 Euro in die Jugendarbeit, beschäftigt dafür fünf Trainer. Unter ihnen: Tony Holzinger, der als ehemaliger ATP-Spieler und Nummer eins der ersten Mannschaft eine Vorbildfunktion ausübt. Der Nachwuchs zahlt das nachhaltige Engagement des Vereins mit einer langfristigen Bindung an den Klub und bereits mit bemerkenswerten Erfolgen zurück.
Der Baubeginn ist noch offen, aber nicht vor August 2019. Er hängt davon ab, wann das angrenzende Gewerbegebiet „In der Au“ mit der neuen Zufahrt, über die dann auch das Tennisgelände zu erreichen ist, erschlossen wird. „Ideal wäre ein Beginn nach Ende des Spielbetriebs“, meint Dröge. „Dann würden wir mit dem Klubhaus beginnen, damit im folgenden Frühjahr die Plätze für die Saison gerichtet werden können.“
Mit dem Abschluss der Neugestaltung seiner Anlage rechnet der Kirchheimer Tennisclub spätestens Mitte 2021.