Wenn es für Norbert Krumm ein passendes Geschenk mit Sportbezug gibt, dann ist es ein Fußball. Mit dem runden Leder, das ihm die Welt bedeutet, stand der 77-jährige Kirchheimer am Freitagabend im Sportheim des TSV Linsenhofen im Blitzlichtgewitter, nahm nicht nur dieses passende Ball-Geschenk sowie die Einladung zu einem DFB-Länderspiel entgegen, sondern auch warme Worte und Applaus. „Norbert ist ein Aushängeschild für den VfL Kirchheim“, schwärmte Harald Kuhn, Ehrenamtsbeauftragter des Fußballbezirks Neckar/Fils, in seiner Laudatio.
Der Grund für die Lobeshymne: Krumm wurde bei der Ehrenamtsgala für kontinuierliche Arbeit im Kinderfußballbereich ausgezeichnet. Seit vielen Jahren koordiniert der frühere Multifunktionär unter anderem eine Gruppe Kids im Kindergartenalter. „Die Aufgabe macht unheimlich viel Spaß“, berichtete der Geehrte, der seit Jahrzehnten gerne einen guten Teil seiner Freizeit für seinen Lieblingssport opfert.
Die Huldigung der Kirchheimer Kicker-Ikone mit dem Ehrenamtspreis des Bezirks sorgte für einen ganz besonderen Moment an einem Abend, der in heimeliger Atmosphäre mit rund 60 Gästen über die Bühne ging. Nicht nur lobende Worte gab es im Linsenhofener Egert. Margarete Lehmann beispielsweise nutzte ihre Rede für einen flammenden Appell. „Wir erreichen mehr, wenn wir zusammenhalten“, äußerte sich das WFV-Vorstandsmitglied hinsichtlich der komplexen Aufgaben für Vereine aufgrund der aktuellen Krisen in der Welt. Sie ermutigte die Klubs, sich von Problemen wie steigenden Energiekosten nicht unterkriegen und auseinanderdividieren zu lassen.
„Alltagsheldin“ aus Neidlingen
Zusammen mit dem Bezirksvorsitzenden Rainer Veit zeichnete die Verbandsvertreterin etliche weitere Ehrenamtliche aus. Louisa Stier zum Beispiel. Die 18-Jährige gilt nicht nur als kreativer Kopf beim TV Neidlingen, sondern – trotz junger Jahre – als erfahrene Macherin. Bereits vor zwei Jahren räumte sie deshalb bei der Aktion „Alltagshelden“ des Württembergischen Fußballverbandes den Hauptpreis ab. Der WFV suchte damals Leute, die während des ersten Corona-Lockdowns besondere Ideen umgesetzt hatten. Im Falle Stier ein 14-Tage-Wettbewerb: Kids drehten täglich ein kleines Video und stellten es in die interne Internetgruppe. Die Übungen mussten die Teilnehmenden nachmachen. Am Abend wurde jeweils ein Tagessieger gekürt.
Hatte es damals für die Neidlingerin unter anderem einen Trikotsatz sowie die Einladung zu einem DFB-Länderspiel gegeben, wartet diesmal gar ein Trip nach Barcelona auf sie: Lohn für den ersten Platz bei der Aktion „Fußballhelden“ des Bezirks. Louisa Stier hat sich demnach nicht auf den Lorbeeren ausgeruht. „Sie lebt und liebt den Fußball“, hieß es in der Laudatio, sie setze sich „auch weiterhin mit ihrer herzlichen Art unermüdlich in der Jugendarbeit ein“, sei „die beste Trainerin der Welt“. Die Gelobte gibt die Blumen weiter. „Ohne den Rückhalt und die gute Atmosphäre in meinem Verein wären solche Aktionen und die ganze Arbeit nicht umsetzbar“, ordnet sie die Lage ein.
Wolfgang Maier vervollständigte das Tecktrio als dritter Geehrter. Der 58-Jährige gilt beim TSV Jesingen als Schaffer. Besonders vor und während der Pandemie habe Maier zusammen mit anderen viele Ideen entwickelt und umgesetzt, wie den Einsatz einer stationären Grillhütte. Krumm, Stier, Maier: Ehrenamtliche aus drei Generationen, aber beseelt vom selben Gedanken – sich mit Freude und Hingabe in den Dienst ihres Vereins zu stellen.