Bei den baden-württembergischen Hallenmeisterschaften zählen Kirchheims Sprinter zu den Favoriten
Teckathleten auf Titeljagd

Schnelle Beine sind am Wochenende gefragt, wenn die Sprinter der Kirchheimer Trainingsgruppe bei den Hallenlandesmeisterschaften in Sindelfingen nach Edelmetall greifen – die Chancen auf Titel und Top­platzierungen sind groß.

Kirchheim. Ohne 60-Meter-Titelverteidiger Tobias Unger, der sich von seiner Sehnen-OP vom vergangenen Montag erholt (siehe Infoartikel), machen sich Kirchheims schnellste Sprinter, und jene, die seit Jahren im Stadion an der Jesinger Allee trainieren, auf den Weg nach Sindelfingen. Dort sucht Baden-Württemberg am Samstag und Sonntag seine Hallenmeister, und die Aussichten der Teckathleten auf positive Schlagzeilen sind groß.

Großer Favorit über 60 Meter der Männer ist Marius Broening (LAV Tübingen). Vergangenes Jahr noch Dritter hinter seinen Trainingskollegen Unger und Alex Schaf, dürfte in deren Abwesenheit am 29-Jährigen kein Weg in Sachen Titel vorbeiführen. Zumal seine Zeit vom Saisonauftakt vergangenen Samstag im Glaspalast (6,84 Sekunden) noch ausbaufähig ist. „Marius steigert sich in der Halle immer von Wettkampf zu Wettkampf“, weiß Trainer Micky Corucle, der außer Broening nur noch Nachwuchssprinter am Start hat.

Einer, der in Leichtathletikkreisen bereits hoch gehandelt wird, ist Raphael Müller vom VfB Stuttgart. Der 19-Jährige trainiert seit vergangenem Frühjahr bei Corucle, feilt drei Mal die Woche im Kirchheimer Stadion an seiner Form, die seinem Trainer zufolge in Zukunft steil nach oben gehen wird. „Raphael muss man im Auge behalten, der könnte dieses Jahr in der deutschen Jugendspitze mitmischen“, so Corucle. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Müller, der ghanaische Wurzeln und mit 1,87 Metern Gardemaß für den 200-Meter-Lauf hat, vor Wochenfrist beim Hallenmeeting in Sindelfingen. Dort absolvierte er die Hallenrunde in 22,25 Sekunden, zählt daher auch bei den „Bawüs“ zu den heißen Medaillenanwärtern über 200 Meter der U20.

Hier, sowie über 60 Meter, für die er ebenfalls gemeldet ist, wird es Müller mit einem Trainingskollegen zu tun bekommen: Victor Bayer vom VfL Kirchheim ist nach auskurierter Grippe vergangenen Samstag in Sindelfingen mit 7,17 Sekunden zum Sieg gesprintet. Eine bessere Zeit verhinderten laut Trainer Corucle nur kleinere Fehler bei der Lauftechnik. Sollten die ausgemerzt werden, ist für Bayer ein Top-Fünf-Platz im Finale allemal drin.

Gleiches gilt für die VfL-U20-Sprinterinnen Sanja Miladinovic und Stefanie Godel, zumal Godel vor sechs Wochen beim Sindelfinger Nikolausmeeting in 7,93 Sekunden erfolgreich war. Ob und wie sehr eine erst in den vergangenen Tagen abgeklungene Grippe die junge Owenerin bremst, ist abzuwarten. Godels Trainingskollegin und Freundin Hannah Niemeyer stellt sich über 800 Meter dem Starter, nachdem sie vergangene Woche in Sindelfingen in 5.06,14 Minuten über 1 500 Meter hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben war.

Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Start von Tobias Corucle, der Probleme mit dem Oberschenkelbeuger hat.