Fußball
Teckstädter sorgen für die Pokal-Überraschung

Der VfL Kirchheim zieht nach einem Elfmeter-Krimi vor 400 Zuschauern mit einem 6:4 gegen den TSV Köngen ins Finale ein. Der erlösende 2:2-Ausgleich fällt erst in der Nachspielzeit.

Die wohl entscheidende Szene: Der VfL bejubelt den späten Ausgleich durch Elias Kiedaisch in der siebten Minute der Nachspielzeit. Favorit Köngen hätte bereits zuvor alles klarmachen können. Foto: Markus Brändli

Was dem FC Bayern München nicht gelungen ist, hat der VfL Kirchheim geschafft: Die Teckstädter ziehen nach einem 6:4-Sieg im Elfmeterschießen gegen den TSV Köngen ins „Finale dahoim“ ein. Die letzten Spielminuten im Kirchheimer Stadion waren am Mittwochabend an Spannung nicht zu überbieten. Die Gäste führten mit 2:1, und die Teckstädter warfen noch einmal alles nach vorne, um den Ausgleich zu erzielen. Zwei Minuten vor Schluss scheiterte der Kirchheimer Interimsspielertrainer Meksud Colic am Köngener Torwart Fynn Köstle. In der Nachspielzeit hätte der Köngener Toni Panne alles klar machen können. Der 24-Jährige lief alleine aufs Kirchheimer Tor zu, konnte aber Keeper Mert Narin nicht überwinden (90.+1).

Ich war mir sicher, dass ich ihn rein mache.

VfL-Trainer Meksud Colic verwandelte den entscheidenden Strafstoß zum 6:4.

Die Kirchheimer Hausherren gaben nicht auf, und mit dem letzten langen Ball gelang doch noch der Ausgleich. Köngens Abwehrchef Michael Rüttinger brachte das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Die Kugel fiel genau vor die Füße des zuvor eingewechselten Elias Kiedaisch, und dieser hämmerte den Ball aus 14 Metern zum 2:2 in die Maschen (90.+7). Kirchheims Mannschaftskapitän Theo Gut: „Wir haben trotz der Kritik von außen immer an uns geglaubt.“

Im anschließenden Elfmeterschießen zeigten die Köngener Nerven. Die ersten beiden „Elfer“ von Maximilian Herz und Nick Widmann gingen beide über das Gehäuse. Danach schoss auch der VfL-Kapitän den Ball am Tor vorbei. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Meksud Colic zum 6:4-Endstand. Der VfL-Coach zeigte dabei keinerlei Nervosität: „Ich war mir sicher dass ich ihn rein mache.“ Danach kannte der Jubel keine Grenzen, und wenige Meter weiter war dem Köngener Spielertrainer Domenic Brück die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: „Das ist jetzt ganz bitter, zumal wir die bessere Mannschaft waren. Wir haben es einfach verpasst, bei drei hochkarätigen Chancen den Deckel drauf zu machen.“

Eine Stunde lang lief alles nach Plan beim Tabellenführer der Bezirksliga. Nach einer maßgerechten Flanke von Marvin Durst gingen die Gäste durch einen sehenswerten Kopfball von Emilio Intemperante mit 1:0 in Führung (18.). Auch in der Folgezeit hatten die Köngener mehr Ballbesitz, kamen aber insgesamt gesehen kaum gefährlich vor das Kirchheimer Tor. Von den Gastgebern war, was die Offensive betrifft, gar nichts zu sehen. Ein harmloser Weitschuss von Endrit Duraku war der einzige Ball, der in der ersten Halbzeit aufs Köngener Tor kam. Die erste gute Möglichkeit für die Teckstädter gab es nach einer Stunde durch Manuel Lisac, dieser scheiterte jedoch am TSVK-Torwart.

Danach hatte Dennis Vrljicak die große Chance, die Partie zu entscheiden. Vrljicak schoss das Leder frei stehend einen Meter am Tor vorbei (73.). Nur wenigen Minuten später gelang dem VfL nach einem Eckball von Endrit Duraku durch Theo Gut der 1:1-Ausgleich (76.). Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, denn Vrljicak sorgte eine Minute später mit dem 2:1 für die erneute Führung. Zum Schluss schafften die „Blauen“ mit großer Entschlossenheit doch noch die Wende.

 

Auch Eislingen steht im Endspiel

Der FC Eislingen hat das zweite Halbfinale gegen den ASV Aichwald mit 3:2 gewonnen. In der Nachspielzeit wäre dem A-Ligisten fast noch der Ausgleich gelungen. Xaver Raab scheiterte aber am Eislinger Torhüter Sven Schmid. Die Eislinger Tore erzielten Thomas Arngold (12.), Salih Egrlic (43.) und Kevin Gromer (78.). Für den ASV trafen Marvin Haupt (46.) und Christoph Seifried (53.). Der Eislinger Max-Julian Hölzli sah noch die Gelb Rote Karte (80.). kdl