Eine Rückrunde zum Vergessen erlebt der VfL Kirchheim derzeit in der Fußball-Bezirksliga. Zehn Spiele, nur drei magere Pünktchen – und trotzdem liegt der VfL noch immer über dem Strich. Zu verdanken ist das jedoch weniger der eigenen Leistung als der Inkonstanz der Konkurrenz: Auch der TSV Deizisau, der TSV Berkheim und der AC Catania lassen bislang zu viele Chancen liegen.
Am morgigen Sonntag wartet mit dem 1. FC Heiningen der nächste Härtetest. Zwar ist der ehemalige Verbandsligist derzeit nicht in Topform – die jüngsten drei Partien blieb der FCH sieglos – doch die Favoritenrolle liegt klar bei den Hausherren. Für den VfL eine undankbare Aufgabe, zumal auch das Restprogramm nicht gerade Hoffnung macht. Einziger Lichtblick: Kommende Woche könnte gegen das stark dezimierte Team von Türkspor Nürtingen, bei dem der ehemalige Weilheimer und Kircheimer Fatih Özkahraman den abwandernden Serkan Coskun auf der Trainerbank ersetzen soll, ein Pflichtsieg gelingen. Am letzten Spieltag droht dann womöglich sogar ein Abstiegs-Endspiel in Deizisau – wobei auch das Team von der Hinteren Halde ein äußerst anspruchsvolles Restprogramm vor sich hat. Auch Torhüter Nico Nagel hadert mit der aktuellen Situation: „Ich habe mir unzählige Gedanken gemacht, warum wir in dieser Saison so deutlich hinter unseren eigenen Ansprüchen zurückbleiben. Es sind viele Kleinigkeiten, die zusammenkommen. Am Ende ist es wohl einfach so: Das ist Fußball – manchmal schwer zu erklären, aber stets unberechenbar.“
Immerhin: Trotz sportlicher Talfahrt und offener Ligazugehörigkeit für die neue Saison gibt es erste positive Signale für die Zukunft: Mit Argjend Shalaj kehrt ein vielversprechendes Eigengewächs vom TSV Jesingen zurück. Der 23-Jährige war erst vergangenen Sommer in die Lehenäcker gewechselt und hat sich die Saison über sichtbar weiterentwickelt. Auch Bruder Adonis, ebenfalls vergangenes Jahr zu den „Gerstenklopfern“ gewechselt, stand vor einer Rückkehr zum VfL, schließt sich nun offenbar Landesligist FV Neuhausen an. Alan Fejzuli hingegen, im Winter von der TSV Oberensingen II gekommen, hat bis dato keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der 22-jährige Offensivspieler steht vor einem Wechsel zum TSV Weilheim.
Catanesi ohne Druck
Völlig befreit aufspielen kann am Sonntag trotz intensivem Abstiegskampf der AC Catania Kirchheim. Mit dem TSV Köngen kommt der unangefochtene Spitzenreiter an die Jesinger Allee. „Wir gehen bescheiden ins Spiel und wissen natürlich um die klare Rollenverteilung“, sagt Toni Potenza, Sportlicher Leiter der Catanesi. „Aber wir sind angriffslustig. Wir wollen vor heimischem Publikum Paroli bieten und dann mal schauen, was dabei rauskommt.“
Die Außenseiterrolle jedenfalls könnte den Catanesi durchaus entgegenkommen. Schon gegen Geislingen zeigte das Team eine starke Leistung – und will diesen Schwung nun mitnehmen. „Wir haben uns in den vergangenen Wochen immer mehr gesteigert, das macht Hoffnung für den Endspurt“, so Potenza.