Bestes Laufwetter, ein Buffet, das seinesgleichen sucht, und so viele Starterinnen und Starter wie noch nie: Die 36. Auflage des Käppelelaufes an Allerheiligen war rundum gelungen und ein voller Erfolg für die zahlreichen Helferinnen und Helfer der veranstaltenden Triathlonsparte des TSV Frickenhausen. Nicht umsonst war Hauptorganisator Stephan Karau bester Laune. „Schon die 183 Voranmeldungen waren mehr, als wir jemals hatten. Dabei gab es im Vorfeld noch Bedenken, ob der Lauf wegen der Herbstferien überhaupt einigermaßen gut angenommen wird“, berichtete Karau. Doch die lokale und regionale Läuferszene ließ es sich nicht nehmen, die 8,7 Kilometer mit ihren rund 250 Höhenmetern vom Sportgelände in Reudern bis zum Käppele in Angriff zu nehmen.
Die schnellsten Beine hatte an diesem Tag Markus Heinkel von der SG Dettingen/Erms. Vor zwei Jahren hatte er schon als Erster den Lauf beendet. „Da war ich aber schneller“, gab er außer Puste im Ziel zu. „Ich bin das heute zu schnell angegangen. Am Anfang ist es ziemlich wellig, und man weiß halt dann erst am Berg, wie fit man wirklich an dem Tag ist.“ Mit 32,13 Minuten hatte er immerhin 1,23 Minute Vorsprung auf den Zweiten Janne Henschel von der LG Filder herausgelaufen. Der Sieger des Kirbelaufes aus der Vorwoche ist sonst eigentlich auf den 800 und 1500 Metern zu finden. „Das war heute einfach ein Spaßlauf“, erklärte der 19-Jährige. Als Dritter ins Ziel lief am Samstag mit Florian Baumann hierzulande kein Unbekannter. Der Guide von Para-Biathletin Linn Kazmaier studiert in Freiburg, hat den Käppelelauf aber mit einem Besuch bei den Eltern in Balzholz verbunden. „Wenn es sich anbietet, bin ich hier gerne am Start“, gab der 24-Jährige zu.
Nach vier Läufen vorne
Ganz besonders freute sich der Vierte im Bunde – Jan Malec – als er die Ziellinie überquerte. Der Nürtinger hatte mit seinen 35,31 Minuten die entscheidenden Sekunden Vorsprung in der Gesamtwertung des Tälescup auf den direkt dahinter platzierten Christoph Wohlfahrt aus Linsenhofen herausgelaufen, der nach 36,37 Minuten das Ziel erreichte. „Eigentlich wollte ich es ja bloß mal schaffen, in die Gesamtwertung zu kommen. Jetzt hab’ ich gewonnen“, freute sich der 41-Jährige. Auf Rang drei in der Tälescupwertung, zu der neben dem Käppelelauf noch der Bärlauchlauf im März, der Hohenneuffen-Berglauf im Mai und der Kirchertlauf im Oktober zählen, wurde Gerold Kleineikenscheidt von den Trias Wernau.
Bei den Frauen machte Romy Spannowsky vom LV Pliezhausen ihrer Startnummer in jeglicher Hinsicht alle Ehre. Mit der Nummer „1“ blieb sie als einzige Frau unter der 40-Minuten-Marke und holte damit nicht nur den Sieg beim Käppelelauf, sondern auch den in der Gesamtwertung des Tälescup. Die 26-Jährige ist sonst auf der Zehn-Kilometer-Distanz zu finden, wo ihre Bestzeit bei 37 Minuten liegt. Mit 40,34 Minuten erreichte Birgit Sommer von der LG Filder als Zweite das Ziel. Für die 45-Jährige war es nicht die erste Teilnahme. „Ich laufe hier schon mit, seit ich 17 bin“, erzählte sie lachend, und ergänzte: „Nach dem ersten Mal habe ich gesagt – nie wieder.“ Ob das an den Höhenmetern lag? Wahrscheinlich schon. Die sind im Gegensatz dazu für die Drittplatzierte Sarah Seher aus Wendlingen geradezu ein Genuss. Für die 18-Jährige vom Verein Towerrunning Deutschland kann es eigentlich gar nicht hoch genug gehen. „Ab Kilometer sechs hat mir der Lauf richtig gut gefallen“, erklärte sie. Denn ab da ging es dann richtig bergauf. Für die Treppenläuferin steht kommende Woche der Münchner ADAC-Treppenlauf auf dem Programm. Dort gilt es die 472 Stufen so schnell wie möglich zu erklimmen. „Letztes Jahr habe ich 3,01 Minuten benötigt. Ich hoffe, dass ich dieses mal schneller bin. So 2,50 wären schon gut“, hofft die Wendlingerin auf eine Leistungssteigerung.
Mit der Mutter auf dem Treppchen
In die Gesamtwertung des Tälescup kam Sarah Seher nicht, weil sie nicht bei allen Läufen dabei sein konnte. Hier hatte hinter Siegerin Romy Spannowsky Martina Gaenslen aus Metzingen im Gesamten die schnellsten Beine, gefolgt von Bettina Spannowsky, die in Summe nach allen vier Läufen rund 26 Minuten Rückstand auf ihre schnelle Tochter hatte.
Während Sprecher Franky Bauknecht gemeinsam mit Stephan Karau die Siegerinnen und Sieger kürte, blieben die anderen Teilnehmer und Zuschauer noch beisammen, freuten sich an dem reichhaltigen Buffet und hielten ein Schwätzchen, nicht selten mit dem Satz: „Beim Silvesterlauf sehen wir uns wieder.“
Alle Ergebnisse des Tälescup sind hier abrufbar.
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