Fußball-Verbandsliga: Der VfL Kirchheim erwartet heute Abend den FC Frickenhausen
Todesstoß durch den Rivalen?

VfL Kirchheim gegen den FC Frickenhausen: Es hätte ein schöner Fußballabend werden können – bei anderen Vorzeichen. Angesichts des näher rückenden Abstiegs der Teckstädter scheint das heutige Derby (Anpfiff um 18.30 Uhr) freilich ohne größere Brisanz.

Kirchheim. Klassenerhalt noch möglich? Rein rechnerisch ja, rein praktisch wohl nein. Die Situation des Verbandsliga-Tabellenletzten VfL Kirchheim bedarf keiner langatmigen Erklärung mehr. Nur noch 18 Punkte können die Teckstädter maximal aus den letzten sechs Partien in dieser Saison holen. Im Idealfall kämen die Kirchheimer somit auf 32 Zähler. An solche Rechenbeispiele klammern sich auch VfL-Funktionsträger wie Trainer Ralf Rueff. „Noch sind wir nicht definitiv abgestiegen“, betont der Coach, der jedoch realistisch genug ist, die extreme Schwierigkeit des Unterfangens zu erkennen. Zumal die Kirchheimer bei ihrer 1:4-Pleite in Großaspach am vergangenen Sonntag einmal mehr ihr Grundmanko offenbarten.

Nur in viel zu wenigen Phasen des Matches war gegen den Aufstiegsaspiranten ein konzentriertes, koordiniertes und variantenreiches Offensivspiel erkennbar. Der Strafraum wurde ungewollt zur Tabuzone. Dass der VfL mit nur 24 Toren die angriffsschwächste Mannschaft in der Verbandsliga darstellt, ist deshalb kaum verwunderlich und ein Grund, wa­rum die sportliche Lage so ernst ist. Alles spricht deshalb dafür, dass der Absturz der Kirchheimer in die Siebtklassigkeit unmittelbar bevorsteht. Zumindest das Nachbarschaftstreffen gegen den FCF ist noch ein kleines Highlight im tristen Fußballalltag an der Jesinger Allee. Bei den Gästen, so gut wie gesichert, ist allerdings die Luft in dieser Saison weitgehend raus.

In der Vorrunde noch im Dunstkreis der Tabellenspitze, dümpelt der FC mittlerweile im Mittelfeld vor sich hin – Tendenz fallend. Vergangenen Samstag war das Team aus dem Neuf­fener Täle mitverantwortlich dafür, dass der VfL Kirchheim auf den letzten Tabellenplatz rutschte. Der FC Frickenhausen leistete sich gegen Noch-Schlusslicht Hellas Bietigheim eine deftige 1:4-Heimpleite, was FCF-Trainer Martin Mayer die Zornesröte ins Gesicht trieb. „Jeder einzelne Spieler ist in der Verantwortung, sich jetzt zu überdenken“, kommentierte der Trainer den unerwarteten Flop. Bietigheims Coach Anton Markovic war dagegen glücklich. Aus dem Sieg ließe sich „wieder Hoffnung schöpfen“, sagte er nach dem Schlusspfiff.

Am kommenden Samstag gastiert der griechische Klub an der Jesinger Allee. Wenn es für den VfL Kirchheim heute Abend noch um etwas geht, dann ist es in erster Linie das Prestige. Jahrelang waren die Teckstädter im lokalen Fußball das Maß aller Dinge, auch in Zeiten, in denen der FC Frickenhausen teils in der Kreisliga A kickte. Die Zeiten haben sich bekanntlich geändert, und so könnte es durchaus sein, dass ausgerechnet der Lokalrivale FCF den Kirchheimern heute Abend an der Jesinger Allee den womöglich endgültigen Stoß Richtung Landesliga versetzt. Für einstige VfL-Oberligaspieler wie Christopher Eisenhardt, Emrah Polat, Coskun Isci – aktuell alle im Trikot des FC Frickenhausen – eine sicherlich ganz besondere Situation. Zum Nachdenken werden Eisenhardt und Co. auf dem Platz freilich kaum kommen, denn Trainer Mayer hat bereits die Devise für das heutige Aufeinandertreffen an der Jesinger Allee gegeben. „Wir wollen mutig spielen“, kündigt er an. Einen zweiten Flop in Folge gegen einen Tabellenletzten wollen sich die Frickenhausener tunlichst nicht leisten.