Der Startschuss in die neue Saison der Fußball-Bezirksliga hätte kaum spektakulärer ausfallen können: Sage und schreibe 51 Tore fielen am ersten Spieltag – eine beachtliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, als lediglich 29 Treffer zu verzeichnen waren. Wer sich trotz strömenden Regens auf den Sportplatz wagte oder die Spiele im Liveticker verfolgte, wurde reichlich belohnt: Nach den ersten fünf Minuten waren nicht nur bereits sechs Tore zu verzeichnen, sondern auch schon die erste rote Karte gezückt.
Für die Teams aus der Teck-region fiel der Auftakt hingegen sprichwörtlich ins Wasser. Besonders bitter verlief der Spieltag für die Kirchheimer Catanesi, die gegen den SV Ebersbach eine 1:6-Niederlage einstecken mussten. Spielertrainer Cosimo Attorre zeigte sich zwar enttäuscht über das Ergebnis, fand aber dennoch lobende Worte für das Engagement der Helfer: „Hier packen jede Menge Ehrenamtliche mit an, dass wir spielen können und auch im Hintergrund alles rund läuft. Und das, wie selbstverständlich, auch bei so einem Schmuddelwetter.“
Ein gutes Zeugnis erhielt trotz der klaren 3:6-Niederlage des VfL Kirchheim in Donzdorf Schiedsrichter Marco Mischke vom SC Urbach. Der junge Unparteiische überzeugte mit klarer Kommunikation, insbesondere im Umgang mit der neuen „Anti-Mecker-Regel“. Vor dem Spiel informierte er beide Teams in der Kabine darüber, wie er die neue Vorgabe handhaben würde. „Er hat uns sachlich erklärt, dass wir jederzeit mit ihm sprechen können,
Damit hat er direkt für klare Verhältnisse gesorgt.
VfL-Trainer Felix Lache lobt den Umgang des Schiedsrichters mit der neuen „Anti-Mecker-Regel“.
solange es respektvoll bleibt. Erst wenn er das entsprechende Handzeichen gibt, darf nur noch der Kapitän das Wort ergreifen“, lobt VfL-Trainer Felix Lache. „Das hat er souverän gemacht und so von Anfang an für klare Verhältnisse gesorgt.“ Sportlich ragte besonders ein Neuzugang heraus: Elias Kiedaisch, der erst Anfang August kurzfristig zum VfL Kirchheim gestoßen war, krönte sein Debüt mit einem Treffer. Der 20-Jährige, zuletzt vereinslos, fügte sich nach seiner Einwechslung nahtlos ins Team ein. „Elias hat viel Potenzial. Wir sind froh, ihn noch verpflichtet zu haben“, freute sich Trainer Lache nach dem Spiel.
Abseits des Spielfelds sorgte auch Fabian Ammon, ehemaliger Co-Spielertrainer des TSV Bad Boll und zuletzt beim Kirchheimer Auftaktgegner 1. FC Donzdorf aktiv, für Aufsehen – allerdings in anderer Rolle. Am Sonntag war er nicht auf dem Rasen, sondern im Publikum des „Doppelpass“ am Münchner Flughafen zu sehen. Der 38-Jährige, leidenschaftlicher Bayern-Fan, bekam in der Talkrunde mit Rudi Völler, Stefan Effenberg und Bela Rethy die Gelegenheit, seine Meinung zu den Transferaktivitäten des Rekordmeisters zu äußern – in voller Montur mit Bayern-Trikot.
In der Torjägerliste steht nach dem ersten Spieltag überraschend ein Name ganz oben, den dort wohl nur wenige erwartet hätten: Noah Schadt vom TSV Köngen. Der gelernte Außenverteidiger erzielte beim 5:0-Sieg über die TSG Salach seinen ersten Dreierpack im Aktivenbereich. In neuer Rolle als zentraler Mittelfeldspieler bewies der langjährige Kirchheimer eindrucksvoll seine Offensivqualitäten. „Es fühlt sich großartig an, der Mannschaft so helfen zu können, besonders weil mir jetzt vorerst nur noch zwei weitere Spiele bleiben“, sagt Schadt, der ab September für ein Auslandssemester nach Sevilla geht. Zur Rückrunde wird er jedoch wieder dort stehen, wo er gebraucht wird: auf dem Platz.