Albstadt. Mountainbike-Profi Manuel Fumic hat sich bei einem Trainingssturz auf der Weltcup-Strecke in Albstadt an der Schulter verletzt und wurde bereits am Donnerstag in Stuttgart an der Schulter operiert. Damit fällt der Lindorfer für den Weltcup-Auftakt am Sonntag und in den nächsten Wochen aus.
„Schultereckgelenks-Sprengung“ lautet die schwerwiegende Diagnose, die sich am Mittwochabend in der Sportklinik in Stuttgart bestätigte. Schon der Orthopäde in Albstadt hatte auf diese Verletzung getippt. Rund sechs Wochen wird es dauern, bis das Schultergelenk wieder voll einsatzfähig ist. In zehn bis 14 Tagen kann Fumic vermutlich mit dem Training auf der Rolle beginnen und damit seine Form halbwegs konservieren.
„So genau weiß ich auch nicht, wie es zu diesem Sturz kam“, sagt er. „Ich habe am Hinterrad einen Schlag durch einen Stein gespürt und bin dann über den Lenker geflogen. Ich dachte, ich könnte das abfangen, weil ich nicht schnell unterwegs war, aber dann bin ich mit der Schulter aufgeschlagen.“ In der Downhill-Passage, wo es passierte, sind drei künstliche Steinabsätze eingebaut, im zweiten ist es dann passiert. Der Israeli Shlomi Haimy war hinter Fumic unterwegs und meinte: „Das ist die unschöne Seite unseres Sports.“
Der Sturz passierte in der letzten Runde seines Trainings, das er mit Cannondale-Teamkollege Marco Fontana absolvierte. „Wir waren eigentlich schon fertig und sind nur noch die letzte Abfahrt hinuntergerollt“, sagte Fumic und schüttelt den Kopf. Neben dem Schmerz herrschte maßlose Enttäuschung bei ihm. Sechs Monate Training, sechs Monate Vorbereitung auf diesen Heim-Event, voller Motivation und wohl wissend, dass er eine sehr gute Form an den Start bringen würde, das alles war in Sekundenbruchteilen dahin. „Ich kann es nicht glauben“, sagte Fumic, bevor er das Weltcup-Gelände in Richtung Stuttgart verließ.
Am Donnerstag wurde er dann operiert. Und muss wochenlang auf seinen nächsten Renneinsatz warten. „Das sieht nach einem Neuaufbau in Richtung Weltmeisterschaft aus. Für unser Team ist es ein schwerer Schlag. Manuel hat viel dafür getan, an diesem Sonntag fit zu sein“, klagte Daniel Hespeler. „Die große Show“, wie Fumic sie für Albstadt prophezeit hatte, findet jetzt ohne ihn statt. Nun soll Marco Fontana für das Team die Kohlen aus dem Feuer holen.
„Das ist sehr schade“, meinte der langjährige Rivale Wolfram Kurschat, „Manuel war mein Favorit.“ Auch Stephan Salscheider, Organisationschef des Weltcups, für den Fumic als Plakatmotiv diente, zeigte sich konsterniert. „Es tut mir unheimlich leid für ihn. Er ist gewissermaßen das Gesicht unseres Events. Ich hoffe, seine Fans kommen trotzdem.“
Manuel Fumic wird das Geschehen jetzt vermutlich via Liveübertragung des RedBull Media House im Internet verfolgen. Was bleibt ihm auch anderes übrig.