Lokalsport
Training im Stadion ist wieder möglich

Leichtathletik Wie die LG Teck und der VfL auf die neue Corona-Verordnung reagieren.

Kirchheim/Weilheim. Aufatmen bei den Leichtathleten im Land: Neben Golf, Reiten und Tennis zählt die Sportart mittlerweile zu jenen, die vom für November verhängten Corona-Sportverbot ausgenommen sind. „Leichtathletikstadien gehören zu den weitläufigen Sportanlagen, auf welchen Training mit mehreren individualsportlich aktiven Personen stattfinden darf“, wie der Württembergische Leichtathletikverband (WLV) am Mittwoch mitteilte, nachdem die entsprechende Verordnung vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport am Dienstag aktualisiert worden war. Vorausgegangen war eine Anfrage des TSV Riederich. Dessen Fachbereichsleiter Rainer Haas hatte sich mit folgenden Worten ans Ministerium gewandt: „Wenn Leichtathletik in der Verordnung nicht erwähnt wird, beziehungsweise die Vorgaben nicht klar sind, werden wir keinen Zugang zum Stadion bekommen, da die Gemeinde die Plätze gesperrt hat.“

Haas‘ Einsatz hat sich gelohnt: Seit Dienstag darf ein Stadion zeitgleich durch mehrere Gruppen von höchstens zwei Personen oder von Angehörigen eines gemeinsamen Hausstands genutzt werden - sofern die Abstandsregeln eingehalten, die einzelnen Personengruppen nicht durchmischt und keine Umkleidekabinen und Toiletten geteilt werden.

„Ob und wie wir das umsetzen, müssen wir intern erst besprechen“, sagt Martin Moll, Vorsitzender der LG Teck, unter deren Dach rund 60 Athleten von der U14 bis zu den Aktiven regelmäßig im Weilheimer Lindachstadion trainieren. Dazu kommen noch knapp 50 Kinder im U10-Bereich. Wer nun mit wem gemäß der neuen Corona-Verordnung trainieren soll, ohne dass man sich dem Vorwurf der Ungleichbehandlung aussetzt, ist nur eine der Fragen, die Martin Moll und die zehn LGT-Übungsleiter umtreibt. „Während des Lockdowns im Frühjahr war es einfacher“, sagt Moll, „da waren Vierer-Gruppen erlaubt.“

Übers Wochenende will die Leichtathletikgemeinschaft der Stammvereine TSV Weilheim, TV Bissingen, TSV Holzmaden, TSV Oberlenningen, TSV Jesingen und TSV Notzingen nun das weitere Vorgehen beraten, ehe der Kontakt zur Stadt Weilheim gesucht wird - die entscheidet als Trägerin des Lindachstadions, ob die Sportanlage unterhalb des Egelsbergs überhaupt geöffnet wird.

VfL setzt Schülertraining aus

In Kirchheim ist dies bereits der Fall. „Das Stadion wird morgens auf- und mit Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen“, erklärt Stadt-Sprecher Robert Berndt, „somit ist auch Amateur- und Freizeitsportlern in der Leichtathletik die Möglichkeit gegeben, ihr Training in den kommenden Wochen fortzusetzen.“ Dass der VfL zumindest im Schülerbereich trotzdem kein Training im November anbietet, erklärt Abteilungsleiter Moritz Hönig mit dem zu hohen personellen Aufwand: „Wenn man nur in Zweier-Gruppen trainieren darf, funktioniert das nicht“, sagt er, „da gehen in der Altersklasse auch die Gruppendynamik und der Spaß verloren.“ Rund 50 der 150 Abteilungsmitglieder zählen zum Kinder- und Jugendbereich, der Rest teilt sich in passive Mitglieder und aktive Erwachsene. Diese werden laut Hönig wohl vereinzelt tatsächlich individuell trainieren.

Dass man dafür nicht zwangsläufig ein Stadion mit Rundbahn braucht, kommt wettkampforientierten Athleten zu einem Zeitpunkt, an dem sie sich bereits auf die Saison 2020 vorbereiten, zupass. „Ausdauer kann man auch im Wald trainieren“, weiß LG Teck-Chef Martin Moll, dem angesichts der aktuellen Trainingseinschränkungen noch nicht bange wird. „Bis zum Jahresende können wir mit dieser Situation leben“, sagt er, „wie es danach weitergeht, muss man abwarten.“ Peter Eidemüller