Kirchheim/Weilheim. Stefan Haußmann ist schon ein Weilchen im hiesigen Fußballgeschäft unterwegs. Die Wichtigkeit des heutigen Flutlichtmatchs gegen den TSV Harthausen (19.30 Uhr) muss dem einstigen Oberliga-Kicker des VfL Kirchheim und aktuellen Trainer des TSV Jesingen folglich niemand erklären. „Es wird essenziell sein, dass wir den Konkurrenten auf Distanz halten sowie unseren Negativlauf stoppen“, ordnet der ÜÜbungsleiter das kommende abendliche Geschehen auf den Lehenäckern ein. Vier Partien in Folge hat er mit seiner Mannschaft verloren.
Auf dem Sportgelände sieht es derweil wieder etwas besser aus als am vergangenen Sonntag. Nach dem Spontan-Spielausfall wegen stehenden Regenwassers in den Lehenäckern habe sich die Situation deutlich entspannt. „Der Platz konnte die vergangenen Tagen gut abtrocken, weil es kaum geregnet hat“, berichtet Haußmann. Eine „Schlammschlacht“ sei wohl nicht zu befürchten.
Wie bedeutungsvoll sich das Match für sein Team darstellt, zeigt ein Rechenbeispiel. Gewinnt der TSV Jesingen gegen den Aufsteiger, würden die „Gerstenklopfer“ den Abstand zu den Harthausener auf elf Punkte vergrößern. Im umgekehrten Falle, einer Niederlage, würde das Polster auf fünf Punkte schrumpfen. Wohlgemerkt: Der TSVH belegt aktuell den ersten Direktabstiegsplatz, was die Brisanz des Duells noch verstärkt. Bis auf die seit Längerem fehlenden Philipp Hauser und Kevin Sen hat sich der gesamte Kader einsatzbereit gemeldet.
Resthoffnung in Weilheim
Verglichen mit dem TSV Weilheim befinden sich die Jesinger tabellarisch und punktetechnisch in einer geradezu komfortablen Lage. „Genau genommen müssen wir nahezu alle restlichen Spiele gewinnen, um noch da unten rauszukommen“, gibt Weilheims Trainer Salvatore De Rosa den Realisten. Mutmacher wie das achtbare 0:1 gegen Liga-Überflieger FC Esslingen am vergangenen Sonntag verschaffen zumindest eine Resthoffnung für eine Trendumkehr beim einstigen Landesligisten.
Weilheims kommender Gegner SV Ebersbach gehörte bis Sommer 2022 jener Landesliga an, macht derzeit ernsthafte Anstalten, wieder dorthin zurückzukehren. Die Serie des Radojevic-Teams? Imponierend. Seit der Winterpause hat der nunmehr Tabellenvierte sechs von sieben Partien gewonnen, ließ nur bei der Nullnummer in Neuhausen etwas liegen. Das Torverhältnis von 25:7 liefert einen weiteren Nachweis für die Ebersbacher Topform. Zum Vergleich: Der TSV Weilheim hat sich seit dem winterlichen Zwischenstopp lediglich vier von 21 möglichen Zählern gesichert. „Einziger Vorteil des vergangenen Spieltags war, dass auch etliche andere Teams aus dem Tabellenkeller verloren haben“, betont De Rosa. Derzeit fehlen seinem Team neun Punkte auf den, nach jetzigem Stand, rettenden Tabellenplatz zwölf.
Ein Triumph bei den Ebersbacher Serienhelden wäre aus Weilheimer Sicht nicht nur eine echte Sensation, sondern auch ein Mutmacher für die kommenden Auftritte. Wie es geht, hat der vermeintlich abgeschlagene TSV Denkendorf jüngst gezeigt. Dem überraschenden 0:0-Remis beim Aufstiegsanwärter VfL Kirchheim vor zwei Wochen ließ der Neuling einen 5:1-Sieg gegen den TSV Köngen folgen. „Es zeigt, wie verrückt es teilweise in der Liga zugeht“, weiß Jesingens Trainer Stefan Haußmann.