Wolfschlugen. Zu den beiden Langzeitverletzten Marc Pisch und Christoph Wiesinger gesellt sich nun auch Chris Rieke, der sich letzte Woche im Derby gegen Weilheim einen Kreuzbandriss mit Meniskusschaden zuzog und das Spiel gegen seinen Exverein daher von der Tribüne verfolgen musste. Ihm leisteten zudem Max Bächle sowie Tobias Waldörfer Gesellschaft, die beide wegen schwerer Erkältung ebenfalls pausierten. Die Tribüne, auch durch zahlreiche Lenninger Fans gut gefüllt, die Auswechselbank aber leer. Glück im Unglück also, dass man mit Markus Schur dringend benötigte Verstärkung für den Rückraum gewinnen konnte.
Trotz der schwierigen Ausgangslage begann das Spiel auf Augenhöhe, die offensive 5:1-Deckung der Gastgeber war oft ein gefundenes Fressen für die Lenninger. Oliver Ringelspacher mit dem schnellen Antritt zog den sehr offensiv agierenden Mittespieler der Gastgeber mit, worauf Peter Bächle und Ricki Austen über die nun freie Mittelposition ein ums andere Mal zum Torerfolg kamen.
Auf der anderen Seite zeigte sich jedoch ein ähnliches Bild. Die Deckung der Gäste stand nicht kompakt und beweglich genug, um die Eins-gegen-Eins-Aktionen der Wolfschlugener Rückraumspieler zu stoppen. Die Gastgeber waren von außerhalb allerdings kaum gefährlich, und so konnte eine nun defensiver stehende Lenninger Abwehr ab der 15. Minute aus mehreren Fehlwürfen Kapital schlagen. Nachdem sieben Minuten vor Ende der ersten Halbzeit eine trügerische 13:9-Führung für Lenningen auf der Anzeigetafel stand, ließ man die Zügel fatalerweise wieder locker. Die Gastgeber verkürzten zum 14:16 Halbzeitstand.
Nach der Pause entwickelte sich ein ähnliches Spiel wie zu Beginn. Wolfschlugen hatte jedoch aus der ersten Hälfte gelernt und kam langsam aber sicher zum 20:20-Ausgleich (40.) heran. Nun kippte das Spiel zugunsten der Gastgeber, die sowohl in der Defensive als auch im Angriff von der nachlassenden Konzentration und Kondition der Lenninger profitierten. Jedoch machten überhastete Abschlüsse, technische Fehler, drei unglückliche Lattentreffer von Peter Bächle sowie eine desolate Abwehrleistung es dem Gegner viel zu leicht, sich auf 29:23 abzusetzen.
Bezeichnend auch die Tatsache, dass Wolfschlugens Halblinks Florian Brändle mehrfach ungestreift Richtung Mitte an drei Lenninger Abwehrspielern vorbeiziehen konnte, um völlig unbedrängt von halb rechts einzuwerfen. SG-Keeper Heiko Lamparter hielt, was er konnte, war bei den meisten Würfen frei vom Kreis aber chancenlos. Die letzten fünf Minuten waren nur noch Ergebniskosmetik zum 29:26-Endstand.th
SG Lenningen: Carrle, H. Lamparter; Austen (6), Haid (5), P. Bächle (7), Wald (3), O. Ringelspacher (2), Schmid (1), Schur, K. Ringelspacher, Renz (2)