Kirchheim. Für die Jesinger Bezirksligakicker wird es langsam Zeit, wieder ans Punktesammeln zu denken. Nach drei Niederlagen in Folge ist der TSV gefährlich nahe an den Abgrund gerutscht. Zum ersten Abstiegsplatz sind nur noch zwei Pünktchen Luft. Aber ob der 1. FC Heiningen morgen auf eigenem Platz „Im Krautgarten“ zum Punktelieferanten taugt, ist mehr als fraglich.
Im Herbst erleben die Heininger gerade ihren zweiten Frühling. Dritter Tabellenplatz hinter Neuhausen und Ebersbach mit respektablen 23 Punkten und 33 Toren. Der Aufschwung von „Black & Yellow“ kam mit dem Zuzug von nicht weniger als sechs Spielern vom Donzdorfer JC, darunter drei Torjäger, die in Heiningen da weitermachen, wo sie bei ihrer letzten Station aufgehört haben. Antonio Carfagna, Torschützenkönig beim Teckboten-Pokalturnier, hat wie im Sommer in Holzmaden schon wieder neun Tore erzielt, Ferhat Hamamci steht bei acht, Carlo Mandir bei sechs Treffern – ein Dreigestirn, das seinesgleichen sucht.
Da kommt geballte Angriffswucht auf die Jesinger Abwehr zu, die im Zentrum vom erfahrenen Ferdi Er nach überstandener Knie-OP organisiert wird. Viel lieber würde er weiter vorne auf seiner angestammten Position auf der „Sechs“ oder „Acht“ spielen, aber er wird hinten dringender gebraucht. „Wir haben so viele Kranke und Verletzte. Unsere taktischen Möglichkeiten sind seit Wochen eingeschränkt. Wir müssen viel hin und her schieben. Hinten habe ich eher die Möglichkeit, der Mannschaft zu helfen“, sagt der spielende Co-Trainer. In Heiningen werden er und Coach Cesare d’Agostino unter anderen Simon Kottmann, Timo Mader oder den jungen Liam Schall vermissen.
Jesinger Tabellennachbarn und gleichzeitig Leidensgenossen mit vier Null-Nummern in Folge sind die Jungs von Türkspor Nürtingen. Sie stehen mit dem SV Ebersbach vor der nächsten scheinbar unlösbaren Aufgabe – so wie der 1. FC Heiningen, der sich am vergangenen Sonntag in Ebersbach eine 1:5-Klatsche abholte. Das wiederum taugt als Hoffnungsschimmer für die „Gerstenklopfer“: Der nächste Gegner scheint nicht unverwundbar. Klaus Schlütter