Lokalsport
TSV Oberensingen: Folgt Ferdi Er auf Andreas Broß?

Fußball Nach dem Rücktritt des TSVO-Trainers zum Saisonende schießen Spekulationen über den Nachfolger ins Kraut. Von Max Pradler

Oberensingen. Andreas Broß, Cheftrainer bei Fußball-Landesligist TSV Oberensingen, legt sein Traineramt bei den „Sandhasen“ im Sommer nach insgesamt fünfeinhalb Jahren nieder. Ausschlaggebend für das überraschende Aus seien laut Broß allen voran zeitliche und gesundheitliche Gründe. Zum einen wohnt der 51-Jährige in Ditzingen und hat demnach mindestens viermal pro Woche einen immensen Fahrtaufwand vor sich. Zum anderen steht gegen Ende des Jahres eine größere Knie-Operation bevor, die ihn vorübergehend außer Gefecht setzen wird.

Welch große Fußstapfen Broß in den Plätschwiesen allerdings hinterlassen wird, zeigt ein Blick auf die vergangenen Jahre: Nachdem der einstige Profi die TSVO im Winter 2017 in der Bezirksliga übernommen hatte, schaffe er noch in der gleichen Saison durch das fulminante 2:1 im Relegationsfinale gegen den TSV Köngen vor über 3000 Zuschauern in Wernau den Aufstieg in die Landesliga. Doch selbst in der neuen Spielklasse benötigte die Broß-Elf im Gegensatz zu anderen Liganeulingen keinerlei Anlaufzeit und landete in der Premierensaison sofort in den Top drei. Das jüngste Highlight dann im vergangenen Sommer, als die TSVO nach der Vizemeisterschaft erst in der Aufstiegsrelegation an den Young Boys Reutlingen scheiterte. Kaum verwunderlich also, dass Andreas Broß seinem Heimatverein nun zum Abschied den lang ersehnten Sprung ins Verbandsoberhaus schenken möchte: „Noch haben wir eine Mission vor uns.“

Nachfolger noch unklar

Bleibt jedoch die Frage, wer die Nachfolge von Andreas Broß beim Tabellenzweiten antreten wird. Fest steht bisher lediglich, dass der bisherige Co-Trainer Oliver Scherb keine Option darstellt. Der ehemalige Leistungsträger der Oberensinger, der vergangenes Jahr seine aktive Laufbahn beendet hatte, verändert sich beruflich und hat aus diesem Grund bereits von sich aus eine mögliche Beförderung auf den Cheftrainerposten ausgeschlossen. Nachdem allerdings auch weitere naheliegende Kandidaten wie Tobias Flitsch (seit kurzem neuer Cheftrainer bei Ligakonkurrent JC Donzdorf) und Armin Ohran (Vertragsverlängerung beim VfL Kirchheim) wegfallen, könnten vermehrt bekanntere Namen aus der Region wie beispielsweise Christopher Eisenhardt (derzeit beim Ligakonkurrenten TSV Bernhausen), Mario Estasi (SV Böblingen) oder Benjamin Bilger (zuletzt bei JC Donzdorf) in den Fokus rücken. Gerade der 39-jährige Eisenhardt könnte im Team der Oberensinger einige Fürsprecher aus früheren gemeinsamen Zeiten beim TSV Weilheim für sich gewinnen.

Eine ebenfalls denkbare Alternative aus den eigenen Reihen wäre Ferdi Er. Der 41-Jährige spielt bereits seit 2017 für die TSVO, kennt den Verein demzufolge nicht nur von der Pike auf, sondern war als Taktgeber auf dem Platz auch maßgeblich am Erfolg der vergangenen Jahre beteiligt. Als Neuling im Trainergeschäft direkt einen ambitionierten Landesligisten oder – im Falle eines Aufstiegs – sogar Verbandsligisten zu übernehmen, wäre für den Routinier durchaus eine Überlegung wert. „Bisher hat mich aber noch keiner gefragt, deshalb kann ich nichts dazu sagen“, hält sich Er bedeckt. Sowieso läge sein Fokus nach wie vor auf dem Platz. „Ein, zwei Jahre will ich schon noch spielen“, kündigt der Oberensinger Abwehrchef an.