Handball-Saisonstart
TSV Weilheim: Dünner Kader, aber breite Brust

Trotz geschrumpfter Personaldecke peilen die Limburgstädter erneut eine Top-Platzierung an.

Dominik Klett geht künftig für die zweite Weilheimer Mannschaft auf Torejagd. Foto: Markus Brändli

Mit wenig Veränderung, aber viel Entschlossenheit startet der TSV Weilheim in die Saison der Handball-Bezirksoberliga. Zwar hat sich im Vergleich zum Vorjahr personell nicht viel getan, doch gerade das könnte die Herausforderung für die kommende Spielzeit sein, denn die Personaldecke ist dünner als zuvor. Mit Patrick Seyferle und Dominik Klett haben sich gleich zwei routinierte Leistungsträger entschieden, sportlich etwas kürzer zu treten und in die zweite Mannschaft zu wechseln. Auch der Wechsel von Jan Tombrägel zum Lokalrivalen HSG Owen-Lenningen lässt den Kader der Weilheimer schrumpfen. Neuzugänge? Fehlanzeige. „Wenn uns mal ein, zwei Spieler verletzungsbedingt ausfallen sollten, könnte es eng werden“, gibt Leistungsträger Julian Mikolaj einen realistischen Blick auf die personelle Situation. Schon in der Vorbereitung habe sich das bemerkbar gemacht – fehlende Spieler ließen nicht nur die Trainingsqualität schwanken, sondern auch die Sorgenfalten wachsen.

Holprige Vorbereitung

Aber auch durch einige äußere Umstände gestaltete sich die Vorbereitung in diesem Jahr alles andere als ideal. Eine vorübergehende Schließung der Halle zwang die Mannschaft, zwischenzeitlich auf den Hartplatz auszuweichen. „Es gibt natürlich deutlich bessere Bedingungen für eine Vorbereitung, doch trotz aller Widrigkeiten gelang es unserem Trainer Matthias Briem, das Beste aus der Situation herauszuholen.“ Die Weilheimer zeigten in den Testspielen durchaus ihre Klasse und konnten sogar gegen höherklassige Gegner spielerisch gut mithalten. „Die Begegnungen haben uns gezeigt, dass unser Findungsprozess noch lange nicht zu Ende ist und wir uns immer noch Schritt für Schritt weiterentwickeln. Das macht Mut für die Saison“, fügt der Linksaußen hinzu.

Ambitioniertes Ziel im Blick

In der vergangenen Saison belegte der TSV Weilheim punktgleich mit Uhingen-Holzhausen den dritten Platz, ohne aufgrund des großen Punkterückstands jedoch in den Aufstiegskampf eingreifen zu können. Das soll dieses Jahr anders laufen. „Wir wollen dem ersten Platz näher kommen – auch wenn unser Kader kleiner ist als in der Vorsaison. Wir sind gut eingespielt, und die Chemie im Team stimmt“, sagt Mikolaj selbstbewusst. Die Mannschaft habe sich gefunden, jetzt geht es darum, das Potenzial auf die Platte zu bringen.

Generell ist die Ausgangslage in der neu gegründeten Bezirks­oberliga für den 37-Jährigen aber nur schwer einzuschätzen. „Für mich gibt es nicht den einen glasklaren Favoriten. Aber mit Uhingen-Holzhausen und vor allem der HSG Owen-Lenningen gibt es zwei Teams, die den anderen womöglich ein Stück voraus sind.“ Doch auch Mannschaften wie beispielsweise der TSV Denkendorf II könnten gefährlich werden, vor allem wenn sie regelmäßig Unterstützung aus der ersten Mannschaft erhalten.

VfL ist kein Thema mehr

Ein Nebengeräusch, das in dieser Saison nicht mehr mitschwingt, ist derweil die Kooperation mit dem VfL Kirchheim, die bekanntlich bereits nach einem Jahr wieder aufgelöst worden war. „Wir fühlen uns hier beim Verein sehr wohl und wurden vergangenes Jahr auch toll aufgenommen. Deshalb haben wir unser Wort gehalten“, erklärt Mikolaj stellvertretend für die ehemaligen Kirchheimer, die im vergangenen Winter bereits für ein weiteres Jahr beim TSV Weilheim zugesagt hatten. Max Pradler

Kader: Sebastian Martin, Dan Stelzer, Jan Renneberg, Jan Stark, Julian Mikolaj, Moritz Latzel, Leonard Real, Nick Luc Liedl, Martin Rudolph, Steffen Kruschina, Nico Heilemann, Calvin Hartmann, Johannes Negwer
Zugänge: keine
Abgänge: Jan Tombrägel (HSG Owen-Lenningen), Vincent Kornmann (VfL Kirchheim), Dominik Klett, Patrick Seyferle (beide 2. Mannschaft)