Sie haben das Rad nicht neu erfunden, aber sie haben es ein gutes Stück weitergedreht. Acht Tage lang haben die 80 fleißigen Turnier-Helfer der TG Kirchheim um das Macher-Ehepaar Silvia und Wolfgang Kretzschmar alle vorhandenen Möglichkeiten ausgeschöpft, dem 50. Teckbotenpokal-Turnier im 100. TG-Jahr einen würdigen Platz in der Cup-Historie zu verschaffen. Das gelang. Bis auf den sintflutartigen Regenerguss am Samstagnachmittag kurz nach fünf, der ein halbstündiges Chaos verursachte, wurden keinerlei negativen Vorkommnisse registriert – ein Zeichen dafür, dass sich die nur 300 Mitglieder starke Turngemeinde auf die Ausrichter-Premiere gründlich vorbereitet hatte.
Es war ein Turnier unter der Rubrik klein, aber fein. Klein war die Zahl der sonst üblichen Turnier-Attraktionen, fein war die familiäre Atmosphäre, die sich vom ersten Tag an auf dem überschaubaren TG-Areal zwischen Vereinsheim und Jesinger Straße ausgebreitet hatte. Welcher Neugierige seine Eintrittskarte gelöst hatte, musste nach Bekannten, Freunden und Vereinskollegen nicht lange suchen – er fand sie entweder im gut gefüllten Festzelt oder ein paar Meter weiter beim Fußballgucken. Sehen und gesehen werden – beim TG-Turnier passierte das im Minutentakt. Es war das Turnier der kurzen Wege – und das der tausend Small Talks.
Die Resonanz darauf war aus TG-Sicht atemberaubend. Etwa 6 000 Spiele-Besucher (2 951 zahlende) notierte der Ausrichter an den acht Tagen. Das war um Längen mehr als alle erwartet hatten.Thomas Pfeiffer