Beim 50. Teckbotenpokal spielt sich fast alles direkt am TG-Vereinsheim ab
Turnier der kurzen Wege

Neun Tage noch, dann bekommt Fußball-Kirchheim seine zweite Großkampfwoche binnen eines Jahres beschert, und erneut sind zwei Spielplätze an der Jesinger Allee Schauplätze des Spektakels. Zum 50. Teckbotenpokal-Turnier vom 22. bis 29. Juli erwartet die gastgebende Turngemeinde nicht nur 24 um das Gesamtpreisgeld von 1950 Euro kämpfende Mannschaften, sondern auch zu Tausenden strömende Besucher.

Kirchheim. Nach dem VfL-Turnier nun das TG-Turnier: Es wird, so scheint es, das pure Kontrastprogramm. Die Laufwege ins kleine(re) Festzelt sind kurz, einen Eintrittsobulus bei den Abendveranstaltungen gibt es nicht, und die Turnier-Jury thront auf einem Turmgerüst anstatt auf dem klassischen Turnierwagen. Gleich geblieben ist allein die Zielvorgabe. „Die Leute sollen zu uns kommen, um sich wohlfühlen und als Zuschauer oder Zeltbesucher Spaß zu haben“, wie die Turnier-Managerin Silvia Kretzschmar sagt. Die Hauptvereins-Vorsitzende ist in diesen Tagen die wichtigste TG-Person überhaupt. Tagsüber trifft sie vorletzte Turnier-Vorbereitungen, abends schenkt sie im noch vereinswirt-losen TG-Clubheim Getränke an die Gäste aus. Doch auch ihr Mann Wolfgang, der Turnierleiter und Abteilungsleiter Fußball ist, ist derzeit fast nur noch auf dem TG-Platz anzutreffen. Der Teckbotenpokal macht Arbeit.

Dabei beginnt die heiße Vorbereitungsphase erst in der kommenden Woche. Ab Montag stehen auf dem TG-Areal der Aufbau des Festzeltes, des Turnier-Turmes, der Weinlaube sowie der Crèpe-, Pizza- und Grillstände an, ehe zum Wochenende hin die letzten Feinschliff-Arbeiten erfolgen. Die Deadline für alle TG-Handwerker ist am Samstag, an dem eine letzte Überprüfung der einzelnen Lokalitäten erfolgt. Gibt‘s allseits grünes Licht, können die TG-Fußballer die gute Laune der Clubmitglieder am Sonntag morgen noch verbessern: Bei einem Sieg über den TSV Holzmaden im Auftaktspiel der Gruppe A (ab 10 Uhr) wird die Mannschaft von Trainer Goran Popovic zum ersten Tabellenführer.

Bevor der erste Turnieranpfiff ertönt, muss die Turngemeinde noch einige organisatorische Hausaufgaben erledigen. Bis gestern waren zehn Arbeitsplätze für den Wirtschaftsbetrieb unbelegt, und Silvia Kretzschmar, wenngleich „sehr zuversichtlich“, fahndete da noch nach fleißigen Helfern. Ansonsten weisen die Schichtpläne für die insgesamt rund 200 Helfer in der Turnierwoche keine weiteren Lücken auf – auch weil sich ungeahnt viele Nicht-TG-Mitglieder als Freiwillige meldeten. „Auch Spieler der VfL-Handballabteilung, vom SV Nabern und aus Kegelclubs helfen beim Turnier in irgendeiner Funktion mit“, weiß die TG-Chefin. Fest in TG-Hand sind die Aufgabengebiete Turniersprecher (Claus Stepan) und tägliche Arealsäuberung, für die eine Gruppe von 20 Rentnern verantwortlich ist.

Weil die TG fast alle anfallenden Arbeiten von eigenen Mitgliedern erledigen lassen kann, erspart sie sich eine Menge Geld. Frühere Teckbotenpokal-Ausrichtervereine gaben für professionelle Security-Leute, die eine Woche lang Nacht für Nacht Musikanlagen und anderes fest installiertes Turnier-Equipment zu bewachen hatten, bis zu 4 000 Euro aus – die TG gibt dafür keinen müden Penny aus. „Unsere Wachleute sind drei TG-Mitglieder, und einer davon hat Polizeierfahrung“, sagt Silvia Kretzschmar stolz. Um die Sicherheit während der acht Turniertage macht sie sich keine Sorgen.

Schließlich ist das TG-Areal auch leicht überschaubar, und sämtliche Meeting-Points befinden sich dicht gedrängt rund um das TG-Heim. Es wird das Turnier der kurzen Wege – für die Zuschauer jedenfalls. Nur jene Spieler, die ihre Gruppen-Partie im Stadion bestreiten, haben es zum Getränke holen etwas weiter.