Lokalsport
U19 holt die NBBL unter die Teck

Basketball Dem Nachwuchs der Knights gelingt mit dem Sprung in die höchste deutsche Spielklasse die große Überraschung. Gegen Speyer, Tübingen und Karlsruhe überzeugt die Auswahl von Brian Wenzel durch Teamgeist.

Kirchheim gehört seit Sonntag zum elitären Bundesliga-Kreis im Nachwuchsbasketball. Dank dreier Siege beim Qualifikationsturnier in Tübingen tritt der amtierende Vizemeister in der U18 in der kommenden Saison in der Deutschen Nachwuchs Bundesliga (NBBL) an. Mit deutlichen Siegen gegen Speyer (77:57) und Tübingen (79:49) legten die jungen Ritter den Grundstein. Nach dem entscheidenden Sieg gegen Karlsruhe (77:73) war es dann vollbracht. Nach nur vier Jahren nimmt das ambitionierte Nachwuchsprogramm in der Region eine neue Führungsrolle ein und geht nun in die nächste Phase über.

Mentale Stärke und der Glaube an die eigene Stärke – mit diesen Grundtugenden schickte Headcoach Brian Wenzel seine Jungs ins Auftaktspiel am Samstag. Auch für ihn ging es drei Jahre nach der erfolgreichen Qualifikation zur JBBL darum, das nächste Team in die oberste Spielklasse des Jahrgangs zu führen.

Unterstützt durch Eltern, Co-Trainer Felix Jung und die JBBL-Coaches Peter Raizner und Chris­tian Schmidt starteten die Nachwuchsbasketballer von Beginn an konzentriert. Im Spiel gegen das Team aus Speyer galt es in erster Linie, gut ins Qualifikationsturnier zu finden und die vorhandene Nervosität abzuschütteln. Das gelang den Kirchheimern um ihren Kapitän Axel Bezler sehr gut. Sahen die Zuschauer bis zur Mitte des ersten Viertels noch ein ausgeglichenes Spiel (11:10), zündeten die Teckstädter dann den Turbo und ließen bis zum Viertelende keinen Punkt der Domstädter mehr zu. Dank einer konzentrierten Leistung konnte die Führung zur Halbzeit auf 42:27 ausgebaut werden. Brian Wenzel, der auch einen Blick auf das kräftezehrende Turnier hatte, rotierte über den kompletten zwölfköpfigen Kader – einer der Schlüssel für den Erfolg. Mit dem 77:57-Sieg gegen Speyer war der erste Schritt gemacht.

Der nächste Gegner Tübingen gehört zu den Absteigern der NBBL-Saison und hatte überraschend sein Spiel gegen Karlsruhe mit 60:77 verloren. Auch im zweiten Spiel zeigten sich die jungen Ritter hellwach und konnten so die überraschend schwachen Tübinger klar in Schach halten. Dem Halbzeitstand von 46:23 folgt dann ein klarer 79:49-Sieg gegen den Gastgeber, und es war klar, dass Karlsruhe und Kirchheim die direkte Qualifikation zur NBBL im direkten Aufeinandertreffen unter sich ausmachen würden.

Auch wenn diese Partie lange Zeit auf Augenhöhe stattfand und von beiden Seiten durch eine intensive Defensive gekennzeichnet war, konnten die jungen Ritter im dritten Viertel nochmals einen Gang zulegen und sich einen Vorsprung von 15 Punkten erarbeiten (63:48). Im letzten Viertel jedoch kam starke Unruhe auf, als plötzlich die Entscheidungen der Unparteiischen zunehmend in den Mittelpunkt rückten und die Badener bis auf vier Punkte herankamen. So kam es besonders auf das Trainerteam an, die Ruhe ins Team zurückzubringen. Nach der Schlusssirene und dem 77:73-Sieg kannte dann der Jubel keine Grenzen. Brian Wenzel hob die Disziplin und den Willen seiner Jungs hervor: „Ich bin sehr stolz. Die Art und Weise, wie wir Teambasketball zelebrieren, ist selten geworden und daher besonders augenfällig.“

Auch David Rösch, Verantwortlicher für den Jugendbereich, zeigte sich stolz: „Trainer und Mannschaft haben eine his­torische Saison gespielt, und ­Brian Wenzel ist das Gesicht dieses Erfolges.“ Die direkte Qualifikation für die NBBL ist das Ergebnis einer vierjährigen kontinuierlichen Aufbauarbeit im Kirchheimer Basketball. In der kommenden Saison wird das Jugendprogramm nun in eine neue Phase eintreten, um den Nachwuchs noch näher an die Profis heranzuführen. „Der heutige Erfolg ist jedoch auch ganz klar der Zusammenarbeit mit den Partnervereinen MTV Stuttgart und BVH Esslingen zuzuschreiben“, hebt Knights-Geschäftsführerin Bettina Schmauder hervor.

Die Entscheidung, in der kommenden Saison unter dem Namen der Knights anzutreten, ist auch ein klares Statement zu Kirchheim. „Ab der kommenden Saison soll es für jeden erkennbar sein, wo das neue Zentrum des Basketball­leistungssports in der Region ist, und zwar in Kirchheim“, so die Geschäftsführerin.  bs