Lokalsport
Ungers Uralt-Rekord ist geknackt

Leichtathletik Joshua Hartmann vom ASV Köln läuft bei den Deutschen Meisterschaften die 200 Meter in 20,02 Sekunden und unterbietet damit die 18 Jahre alte Bestmarke des „Schwabenpfeils“. Von Klaus Schlütter

Der Uralt-Rekord von Tobias Unger im 200-Meter-Sprint ist geknackt. 18 Jahre nach dem 20,20-Sekunden-Lauf des Kirchheimers im Dress des LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg im Wattenscheider Lohrheidestadion sprintete Joshua Hartmann vom ASV Köln bei der DM in Kassel die 200 Meter in 20,02 Sekunden. Damit unterbot der 24-Jährige die Bestleistung des einstigen „Schwabenpfeils“ um 0,18 Sekunden.

Für Hartmann war sogar eine Zeit unter 20 Sekunden möglich. Aber im Gefühl des sicheren Sieges riss er in Jubelpose den Arm zu früh hoch, was die nötigen Hundertstel kostete. „Dann halt das nächste Mal. Ich bin sicher, ich habe eine 19er-Zeit drin“, ist der Kölner überzeugt.

„Eine sensationelle Leistung, zu der ich ihm herzlich gratuliere. Es war auch langsam Zeit, dass mein alter Rekord verbessert wurde“, meinte der entthronte Unger , der am Montag seinen 44. Geburtstag feiert und sich beruflich gerade neu orientiert. Das Fitnessstudio in Kirchheim, das immer noch den Namen seiner Rekordmarke trägt (2020), ist für ihn Vergangenheit.

Sein langjähriger Trainer Micky Corucle wundert sich indes, dass Ungers Rekord fast zwei Jahrzehnte gehalten hat und erst jetzt gebrochen wurde: „In der Zwischenzeit hat sich die Trainingsmethodik weiter entwickelt, gibt es Laufschuhe mit Carbon und so manches mehr.“ Kurios: Der Rekord, den Unger 2005 knackte, hatte ebenfalls eine halbe Ewigkeit Bestand gehabt. 1985 war der Magdeburger Frank Emmelmann 20,23 Sekunden gelaufen.

Übrigens: Wäre Unger damals eine 19er-Zeit gelaufen, hätte er eine Rekordprämie von 100 000 Dollar kassiert. So stand es in seinem Vertrag mit der amerikanischen Sportschuh-Firma Nike. Fragt sich nun, wie hoch der Bonus für Hartmann ausgefallen ist.