Ulm. Das Geschehen in der vorletzten Spielminute erhitzte nicht nur die Gemüter auf der Weilheimer Auswechselbank, auch die TSVW-Fans konnten die Entscheidung des Unparteiischen nicht nachvollziehen. Nachdem Weilheims Angreifer Pascal Hartmann im Ulmer Strafraum von SSV-Kicker Waldemar Schaab offensichtlich zu Fall gebracht wurde, warteten alle auf den Pfiff des Unparteiischen. Doch der Referee ließ zum Unmut der Weilheimer weiter
spielen. „Eine klare Fehlentscheidung“, fand der unter den Zuschauern weilende Trainer und Kicker aus der Teckregion, Helmut Hartmann. Auch TSVW-Coach Alexander Hübbe war restlos sauer. „
Wenn der Schiri einen Arsch in der Hose gehabt hätte, dann hätte er auch gepfiffen.“ Für den Ulmer Trainer und früheren Bundesligaprofi Oliver Unsöld eine glückliche Entscheidung für sein Team. „Da kann man schon einen Elfmeter pfeifen.“ Nur der beteiligte Ulmer Abwehrspieler Waldemar Schaab war sich sicher und sah eine richtige Schiedsrichterentscheidung: „Ich habe ihn gar nicht berührt.“
Die junge Mannschaft des SSV Ulm II (nur zwei Spieler im Kader sind älter als 21 Jahre) war im ersten Spielabschnitt die spielerisch eindeutig bessere Mannschaft, ohne sich jedoch zunächst nennenswerte Einschussmöglichkeiten zu erarbeiten. Auf dem schlecht bespielbaren Rasenplatz neben dem Donaustadion war es freilich nicht einfach, flüssigen Kombinationsfußball zu zeigen. Die bekannt stabile Weilheimer Abwehr ließ zudem nicht viele gefährliche SSV-Aktionen zu. Der Gegentreffer kam auch recht unglücklich zu
stande. Als TSVW-Innenverteidiger Thomas Edelmann nach einem Zusammenprall behandelt werden musste, erzielten die Ulmer durch Sebastian Griesbeck die zu diesem Zeitpunkt verdiente 1:0-Führung (27.) Ein Tor, welches möglicherweise mit Edelmann gar nicht gefallen wäre, denn Trainer Hübbe musste im Abwehrzentrum umstellen. Danach verpassten es die Ulmer, den Vorsprung auszubauen.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Weilheimer das Spiel ausgeglichener gestalten, kamen mit dem ersten gefährlichen Torschuss auf das Ulmer Tor durch Nico Ruggiero zum Ausgleich (62.). Ein Treffer, der zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend fiel. In der Folgezeit verdienten sich die Limburgstädter dieses Resultat mit einem unbändigen Kampfeswillen jedoch redlich. So wäre die Partie wohl 1:1 ausgegangen, aber ein wahrer Sonntagsschuss von Felix Hörger aus 30 Metern zehn Minuten vor Schluss genau ins Tordreieck brachte der zweiten Ulmer Mannschaft den zweiten Treffer.
„Ich bin froh, dass wir mit dieser Leistung überhaupt gewonnen haben. Am bes
ten war heute noch das Wetter“, analysierte SSV-Trainer Unsöld die Partie an der Donau.me