Die zweite Mannschaft der VfL-Kunstturnerinnen sichert sich den Direktaufstieg
Verbandsliga ade, Oberliga olé

Die zweite Mannschaft der Turnerinnen des VfL Kirchheim ist ungeschlagen Verbandsligameister geworden und steht als Direktaufsteiger in die Oberliga fest.

Holzgerlingen. Der letzte Staffeltag der Verbandsliga stand für die VfL-Damen II unter ungünstigem Stern. Die Stammturnerinnen Lory Fröchtling und Hannah Mayer mussten kurzfristig ersetzt werden, was keine leichte Aufgabe war, denn sowohl Pia Pohl als auch Samantha Müller waren nicht greifbar. Deshalb turnten Melanie Trostel – die nach langem Auslandsaufenthalt wieder die erforderliche Fitness bewies – Anna-Lena Mühleisen und Lisa Kiedaisch.

Der zweitplatzierte TB Neckarhausen legte mit 48,95 Punkten ein Ergebnis vor, an das die VfL-Mädchen mit dem Minimalrückstand von 0,05 Punkten herankamen. 48,90 Punkte erzielten sie, hierfür bedurfte es vier 12er-Wertungen: Dies schafften Melanie Trostel (12,15), Lara Rüping (12,10) und Lea Voith (12,55) mit ihren Tsukahara-Sprüngen und Isabell Schubert (12,10) für den Überschlag mit Schraube. Die WKG Gäu Schönbuch lag mit 48,65 Punkten unwesentlich dahinter.

Der Stufenbarren, oft wettkampfentscheidend, lag jedoch einigen Mannschaftskameradinnen sozusagen schwer im Magen. Nur Maike Brey, mit elf Jahren die Jüngste im VfL-Team, kam fehlerfrei durch ihr Programm. So zeigte beinahe die ganze Mannschaft Nerven und vergab durch Pausen und unsichere Abgänge wertvolle Punkte. Trotz dieser vermeidbaren Unsicherheiten gelang es dem VfL überraschend, mit 1,30 Punkten am TB Neckarhausen vorbeizuziehen und die Schönbucher mit 1,15 Punkten auf Distanz zu halten.

Haushoher Favorit am Schwebebalken waren die Neckarhausener Mädchen in dieser Saison. Sie gewannen bisher alle Gerätewertungen am Balken. Deshalb brachte das kleine Polster erst mal etwas Ruhe in die VfL-Mannschaft. Mit 46,25 Punkten legte der TB ein machbares Ergebnis vor und zeigte am letzten Staffeltag mehr Nervosität als in der gesamten Saison. Das spürten die Kirchheimerinnen, und der Kampfgeist erwachte noch einmal. Melanie Trostel (11,35) knüpfte an alte Zeiten an, zeigte ihre Übung sicher und ohne Unterbrechung. Lea Voith (13,20) punktete durch hohe Schwierigkeiten, musste allerdings zweimal das Gerät verlassen. Maike Brey (10,35) zeigte sich wieder nervenstark und turnte ihre Übung sicher durch. Die beiden Abi­turientinnen Lisa Kiedaisch (10,55) und Lara Rüping (10,10) trugen weitere wertvolle Punkte zum Gesamtergebnis von 45,45 Punkten bei. Mit dieser Punktzahl konnte der TB zwar wieder einige Zehntel gutmachen, inzwischen stellte sich die WKG Gäu Schönbuch (46,95) noch als Titelaspirant ins Zentrum.

Nun hieß die Vorgabe von VfL-Trainerin Michaela Pohl, am Boden Ruhe zu bewahren und möglichst sauber durchzukommen. Startturnerin Isabell Schubert, die wie Lea Voith und Lara Rüping bisher jeden Wettkampf dieser Saison mit bestritten hat, zeigte eine neue Choreografie, war aber mit 10,40 Punkten nicht zufrieden. Mit jedem weiteren Wettkampf scheint Maike Brey (10,45) weiteres Selbstvertrauen zu tanken. Lara Rüping legte mit 11,45 Punkten noch einen Punkt dazu. Mit Tageshöchstwert von Lisa Kiedaisch (13,65) kam Befreiung ins Kirchheimer Team. Die Rechnungen begannen: zwölf Punkte brauchte Lea Voith, um mit ihrer Mannschaft den vierten Tagessieg einzuholen. Die erste Akrobatikreihe setzte die spätere Vierkampf­beste perfekt in den Stand und dies gelang ihr auch ein zweites Mal (13,50).

Das unfassbare war geschafft: Die VfL-Turnerinnen blieben die komplette Ligasaison über ungeschlagen und ziehen mit weißer Weste als Verbandsligameister in die Oberliga ein. Der VfL II (32/742,15) verbannte TB Neckarhausen II (27/717,00) und WKG Gäu-Schönbuch II (25/708.75) auf die Plätze zwei und drei.mp