Kirchheim. Es gibt Themen, die lassen einen im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr kalt. Dazu gehört in Kirchheim derzeit in erster Linie die Diskussion um die seitens der Stadt aus Gründen der Energieeinsparung eingestellte Warmwasserversorgung in den Duschen der Sportstätten. Vom seit Wochen verbal ausgetragenen Schlagabtausch über Leserbriefe und Social-Media-Kanäle bis zu einer auf den Weg gebrachten Petition reichen die von den Protagonisten initiierten Maßnahmen, um auf den aus ihrer Sicht verständlichen Missstand aufmerksam zu machen.
Die Protagonisten sind in diesem Fall vornehmlich die Fußballer der Kirchheimer Vereine – sowohl Aktive als auch Kinder- und Juniorenkicker –, die nach dem Training sowie nach Heimspielen auf städtischen Plätzen keine Chance auf Säuberung und Aufwärmung haben und die obligatorische Dusche ins heimische Bad verlegen müssen.
Nachdem das Thema in dieser Woche bereits im Rathaus im Ausschuss für Infrastruktur, Wohnen und Umwelt (IWU) besprochen wurde (wir berichteten) und derzeit noch ergebnisoffen ist, war der offensichtliche Missstand am Donnerstag auch auf der Tagesordnung einer Vorstandsitzung des Kirchheimer Stadtverbands für Leibesübungen (SfL), an der regulär auch Marco Wanzke vom Schul- und Sportamt der Stadt teilnimmt. Wie der Kirchheimer Pressesprecher Robert Berndt mitteilte, hat sich der SfL ohne Gegenstimme für eine Lösung zu dem eiskalten Thema eingesetzt. Auch der SfL-Vorsitzende Hans-Joachim Brenner bestätigte, dass der seitens der SPD- und CIK-Fraktion gestellte Eilantrag zu unterstützen und bei Ablehnung auch das direkte Gespräch mit der Verwaltungsspitze zu suchen sei.
Der interfraktionelle Eilantrag, der bei Annahme seitens der Verwaltung bereits in der nächsten Gemeinderatssitzung am 7. Dezember behandelt werden soll, umfasst zunächst die sofortige Wiederaufnahme der Warmwasseraufbereitung in allen Kirchheimer Sportstätten. Die nächsten Schritte sehen dann die Kommunikation mit den Vereinen vor, ab wann im neuen Jahr warmes Wasser benötigt wird, sowie die Überlegung, ob überhaupt die „große“ Lösung der kompletten, ganztägigen Aufbereitung notwendig ist, wenn das warme Nass doch nur abends benötigt wird. Eine Lösung könnten, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Marc Eisenmann, mobile Miet-Geräte sein, die unabhängig vom Gasnetz per Wärmetauscher 30 Grad warmes Duschwasser produzieren. Die Stadt, so Eisenmann weiter, muss aufzeigen, wie es künftig weitergehen soll: „Wir benötigen Zukunftssicherheit.“