Lokalsport
Verschärfte Regeln trüben die Stimmung

Fußball-Bezirksliga Die Kontrolle der neuen Corona-Vorgaben stellt Vereine vor Herausforderungen. Das Verfolgerduell ist aus Sorge vor Zuschauerschwund bereits verschoben.

Das Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga hätte morgen eigentlich im Filstal steigen sollen: der Tabellendritte 1. FC Eislingen gegen den punktgleichen Zweitplatzierten FV Neuhausen. Weil Vertreter beider Mannschaften im Zuge der seit Mitte der Woche verschärften Corona-Maßnahmen fürchten, dass (zu) wenig Zuschauer kommen, haben sie sich auf eine Verlegung geeinigt.

Nutznießer könnte der VfL Kirchheim sein, der seinen Vorsprung auf das Verfolgerduo auf sieben Punkte ausbauen könnte. Vorausgesetzt, der VfL setzt im Heimspiel gegen den TV Nellingen seine Siegesserie fort, was nach den ansprechenden Leistungen der letzten Wochen zu erwarten ist. „Dennoch, das wird kein Selbstläufer“, warnt VfL-Fußballchef Marc Butenuth, „Nellingen spielt eine relativ ausgeglichene Saison und ist nicht zu unterschätzen.“ Zumal Verteidiger Felix Hummel mit einer Außenbandverletzung weiter ausfällt.

Was Butenuth größere Sorgen bereitet, ist die Lage an der Corona-Front. Als Abteilungsleiter steht er mit den Kontroll-Maßnahmen im Stadion in der Haftung und wird bei Verstößen im Zweifel zur Rechenschaft gezogen. „Der Zeit- und Personenaufwand ist immens. Da wird einem viel zugemutet“, sagt er.

Nachbarn in Sorge vereint
Bei zwei anderen Teckvereinen gesellen sich sportliche Probleme dazu. Sowohl der TV Neidlingen als auch der TSV Weilheim hängen schwer in den Seilen, sind Bestandteil der roten Abstiegszone. Ihr Nachbarschafts-Kellerduell ist deshalb ein extrem richtungsweisendes Spiel. Nur der Sieger kann hoffen, in den beiden restlichen Partien bis zur großen Pause den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

„Jeder weiß, was auf dem Spiel steht“, meint Uwe Heth, der nach der Trennung von Oliver Klingler interimsmäßig als Weilheimer Trainer eingesprungen ist („aber nur bis zur Winterpause, wir suchen eine andere Lösung“). Eigentlich schade, denn zuletzt liefs gut unter seiner Regie. Mit zwei Siegen und einem Unentschieden in den letzten fünf TSV-Spielen ist der Trend leicht positiv.

Was man vom Tabellen- und Ortsnachbarn nicht sagen kann. Der TV Neidlingen ist nach ordentlichem Saisonstart in eine böse Ergebniskrise hineingeschlittert und wartet nun seit neun Spielen auf den dritten Sieg. Die Probleme auf dem Platz betreffen in erster Linie die Defensive, die schon 34 Gegentore schlucken musste, fast drei pro Spiel. Spielertrainer Patrick Kölle weiß nur zu gut: „Bei einer Niederlage wären wir lange Zeit weit weg vom Fenster.“ Was auch Uwe Heth aufseufzen ließe: „Weil ich lange in Neidlingen gewohnt und viele Freunde dort habe.“ Für das Wiedersehen gilt übrigens wie auf allen anderen Plätzen auch die 2-G-plus-Regel.

Im Gegensatz zu den beiden Sorgenkindern ist dem TSV Jesingen mit drei Siegen der Panthersprung aus der Abstiegszone gelungen. Nun setzt der TSV in den Lehenäckern gegen den 1. FC Donzdorf zum nächsten Satz ins Mittelfeld an. Spielleiter Stefan Haußmann, bis zur Winterpause in der vakanten Rolle des Trainers: „Wir werden uns nicht verstecken und versuchen, dem Favoriten ein Bein zu stellen.“ Ausfälle wegen Corona sind nicht zu erwarten: „Alle Spieler sind durchgeimpft.“

SGEH erwartet „Wundertüte“
Oben auf der Alb sind sie fernab von irgendwelchen Problemzonen. Gemäß des englischen Leitspruchs „My home is my castle“ hat die SGEH zu Hause noch kein Spiel verloren, rangiert als zweitbestes der fünf Teckteams auf Platz sieben und ist bestrebt, sich weiter zu verbessern. Auch gegen „Wundertüte“ FC Esslingen, der nach etlichen enttäuschenden Auftritten den FC Rechberghausen mit 10:0 aus den Schuhen kippte. Erinnerungen an die 0:5-Schlappe im Sommer im Pokalfinale lässt SGEH-Verteidiger Florian Lenuzza nicht gelten: „Das ist gefühlt schon ewig lange her.“ ks/tb

Testmöglichkeit in Kirchheim und Jesingen

Der VfL und der TSV Jesingen werden Ihre jeweiligen Heimspiele in der Bezirksliga wie geplant durchführen. Für Zuschauer gilt dabei die 2-G-plus-Regelung. Sowohl beim VfL Kirchheim als auch beim TSV Jesingen werden entsprechende Teststationen eingerichtet. Für Zuschauer sind die Tests kostenlos, beziehungsweise werden über einen Verzehrgutschein verrechnet. pm