Schwäbisch Gmünd. Zwei Turner des VfL Kirchheim greifen nach den Sternen - wenn ihnen Corona keine Handschellen anlegt. Felix Pohl (24) und Arne Halbisch (17) haben sich mit dem TV Wetzgau fürs Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft gegen die TG Saar qualifiziert, das am 19. Dezember stattfinden soll. Vorausgesetzt, der Wettkampf kann wegen der Pandemie überhaupt stattfinden. Eine Vorentscheidung darüber fällt am heutigen Mittwoch zwischen Vertretern der Deutschen Turnliga (DTL) und den zuständigen Behörden.
Gehen die Daumen hoch, hat der TV Wetzgau in der Großsporthalle Schwäbisch Gmünd Heimvorteil, allerdings ohne Zuschauer. Endkampfgegner ist die TG Saar, die gegen den KTV Straubenhardt kampflos weiter kam. Die Schwarzwälder hatten coronabedingt aufs Halbfinale verzichtet, wollen aber im kleinen Finale um Platz drei gegen den Siegerländer KV noch einmal an die Geräte.
In der Vorrunde unterlag Wetzgau den Saarländern mit Oleg Verniaiev, dem Barren-Olympiasieger 2016 aus der Ukraine, deutlich mit 3:9. Diesmal werden die Karten neu gemischt. „Mit einem Ausländer als Verstärkung haben wir gute Chancen, den Titel zu holen“, meint Felix Pohl. Fest eingeplant ist der Spanier Nestor Abad Sanjuan, im Halbfinale beim 61:15-Erfolg (10:2 Gerätepunkte, 318,10:295,60 Wettkampfpunkte) gegen ersatzgeschwächte Siegerländer mit 14 Scorepunkten der erfolgreichste Wetzgauer Turner.
Bei diesem Wettkampf gönnte sich Felix Pohl wegen Problemen an der Achillessehne eine Auszeit. Im Finale will der deutsche Meister am Reck von 2017 aber dabei sein. Wie auch das große Talent Arne Halbisch in seiner ersten Bundesliga-Saison. Der „Benjamin“ aus Baltmannsweiler turnte gegen Siegerland an drei Geräten, trug acht Scorepunkte zum Wetzgauer Kantersieg bei und war happy: „Alles lief gut, besonders am Boden.“ Da war er mit 14,10 Zählern Bester des Achter-Feldes. Beim Sprung holte Halbisch 13,90 Punkte, an seinem Lieblingsgerät Reck 13,20. Klaus Schlütter