Der Traum von der Rückkehr auf die württembergische Fußballbühne geht weiter: Nach dem 4:1 (2:0) im ersten Relegationsspiel gegen den SC Stammheim am Mittwochabend in Ebersbach, trennen den VfL Kirchheim noch zwei Siege vom Landesligaaufstieg. Den ersten gilt es am kommenden Sonntag einzufahren, wenn der Vizemeister des Bezirks Neckar/Fils in Schnürpflingen auf den Vertreter aus Donau/Iller trifft, der sich gestern zeitgleich mit 5:3 gegen die TSG Nattheim durchgesetzt hatte. Der Sieger dieses Duells spielt dann am Sonntag in einer Woche (25. Juni) gegen den FC Blaubeuren ums letzte Landesligaticket für die Saison 2023/24.
Matchwinner vor rund 500 Zuschauern im Ebersbacher Strut war Nico Hummel, der mit seinen beiden Treffern in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse gesorgt hatte. Seinem Kopfball nach einstudiert wirkender Eckballvariante von Salih Egrlic (24.) folgte ein technisch nicht minder anspruchsvoller Drehschuss zwölf Minuten später. Die Stammheimer? Fanden in den ersten 45 Minuten bis auf einen Freistoß, den VfL-Keeper Nico Nagel problemlos entschärfte, faktisch nicht statt. Zu dominant waren die Kirchheimer, bei denen Abwehrroutinier Marcel Helber die Fäden zog, aufgetreten, als dass der Vizemeister des Bezirks Stuttgart hätte zur Entfaltung kommen können. „Kirchheim war die aktivere und spielbestimmende Mannschaft, sie haben völlig verdient gewonnen“, befand SC-Trainer Erhan Atici.
Kurzzeitig Spannung kam trotzdem noch auf, als der SCS neun Minuten nach Wiederanpfiff durch Noah Lindhorst auf 1:2 verkürzte – doch ehe aus dem Stammheimer Strohfeuer ein für den VfL gefährlicher Flächenbrand entstehen konnte, erstickte Pascal Schwickert den Hoffnungsfunken der Stuttgarter mit dem vorentscheidenden Treffer zum 3:1 (74.). Endgültig den Deckel drauf machte der eingewechselte Markus Großhans mit dem 4:1 in der Nachspielzeit. „Wichtig war, dass wir nach dem Gegentor ruhig geblieben sind“, lobte VfL-Trainer Armin Ohran, der bis zum nächsten Spiel am Sonntag noch einmal locker trainieren will. „Inhaltlich können wir nicht mehr viel machen, die Jungs sollen regenerieren und dann schauen wir, dass wir ein paar Infos über den Gegner bekommen.“
Der wird am Sonntag den Nachteil haben, dass ihm 120 Minuten plus Elfmeterschießen statt 90 ohne in den Knochen stecken: Der SC Staig musste in Giengen an der Brenz an die Schmerzgrenze gehen, um die TSG Nattheim mit 5:3 nach Elfmeterschießen niederzuringen. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden, Nattheim war nach zwei Platzverweisen in der Verlängerung nur noch zu neunt.
VfL Kirchheim: Nagel – Lekaj (83. Muschalla), Ayyildiz, Helber, Sahdanovic – Sternemann (70. Alavac) , Hummel, Heim, Egrlic (81. Großhans) – Boylu, Schwickert (81. Shalaj)
SC Stammheim: Scheck – Hachenbruch (39. Dorzun), Syla, Kassaye, C. Schwalb – Beck (81. Misiani), Oesterwinder, Schneider, Dieringer (46. Lindhorst)– M. Schwalb (85. Loureiro), Buxmann
Tore: 1:0, 2:0 Hummel (21., 34.), 2:1
Lindhorst (51.), 3:1 Schwickert (74.), 4:1 Großhans (90.+2)
Gelbe Karten: Hummel, Sahdanovic, Boylu – Schrade
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Miriam Dreher (Gmünd)