Lokalsport
VfL greift nach dem letzten Strohhalm

Fußball-Landesliga Die Kirchheimer stehen am Sonntag im Heimspiel gegen die SSG Ulm mächtig unter Druck. Nur mit einem Sieg haben die Teckstädter noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt. Von Klaus-Dieter Leib 

Standhaft bleiben: Der VfL um Matteo-Pio Stefania darf gegen Ulm nicht verlieren. Foto: Michael Treutner

Weil das Sportgelände an der Jesinger Allee wegen eines Jugendturniers den ganzen Tag belegt ist, trifft der VfL Kirchheim in der Fußball-Landesliga erst am Sonntag um 19 Uhr auf die SSG Ulm. „Wir wollten das Spiel verlegen, aber die Ulmer haben nicht zugestimmt“, sagt VfL-Trainer Felix Lache, der die Entscheidung der Münsterstädter allerdings nachvollziehen kann – unter Woche anzureisen, wäre für die Ulmer nicht einfach gewesen.

Den Verantwortlichen des VfL kann egal sein, wann gespielt wird: Das einzige, was zählt, sind drei Punkte. Es ist die mutmaßlich letzte realistische Chance, um den Klassenerhalt noch zu erreichen. „Für mich ist es ein K.o.-Spiel, das wir unbedingt gewinnen müssen“, so Lache, „wenn nicht, wird es wahnsinnig schwer, aber wir haben danach immer noch fünf Spiele.“

Noch zwölf Punkte mindestens

Aktuell haben die Teckstädter sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, und die Abstiegskontrahenten stehen an diesem Spieltag vor schweren Aufgaben. „Wenn es optimal läuft, könnten wir unseren Abstand auf drei Punkte verkürzen, dafür benötigen wir aber einen Sieg“, hofft der VfL-Trainer, noch einmal ganz nah an die Nichtabstiegsplätze ranzukommen. Wenn das passiert, hat der VfL noch alle Chancen, das fast Unmögliche noch möglich zu machen.

Das Trainerteam und die ganze Mannschaft glauben fest daran, dass der drohende Abstieg noch verhindert werden kann. Der Kirchheimer Übungsleiter ist zwar kein Freund von Rechenspielen, aber bei nur noch sechs ausstehenden Begegnungen ist auch ihm klar, dass mindestens noch zwölf Punkte geholt werden müssen. Lache ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft das drauf hat und sich bei den Spielern in der entscheidenden Phase der Saison das Negative und Positive zu 80 Prozent im Kopf abspielt: „Wir müssen unseren Jungs klarmachen, dass sie es können.“

Für das Ulmer Spiel wird der Kader auf 17 Spieler minimiert, weil die A-Junioren in der Verbandsstaffel selbst noch gegen den Abstieg kämpfen und vor einem wichtigen Spiel stehen. Für die kommende Saison haben mit Salih Egrlic, Theo Gut, Emir Sahdanovic und Felix Böhringer vier Akteure ihre Zusage für die neue Saison gegeben, dazu kommen noch fünf weitere Spieler, deren Namen der VfL-Trainer noch nicht nennen wollte. Fünf Akteure werden die Teckstädter verlassen. Berk Baybüyük wechselt aus beruflichen Gründen zum 1. FC Heiningen und die anderen Abgänge konnten noch nicht genannt werden.

Die SSG Ulm ist Mitte 1999 durch den Zusammenschluss der Spielvereinigung Gögglingen und dem Sportverein Donaustetten entstanden. Seit 2020 spielt die Spiel- und Sportgemeinschaft in der Landesliga und das mit unterschiedlichem Erfolg. Im ersten Jahr wurden die Ulmer Vierter und in den darauffolgenden Jahren ging es meist gegen den Abstieg. Auch vor dieser Saison war dem Ulmer Trainer Nick Hausner bewusst, dass seine Mannschaft erneut um den Klassenerhalt kämpfen muss: „Wir sind ein klassischer Dorfverein, bei dem es kein Geld gibt.“

Für den Ulmer Trainer ist die Partie in Kirchheim ein Sechs-Punkte-Spiel, dem er zuversichtlich entgegensieht: „Wenn wir so spielen wie in den letzten Wochen, werden wir erfolgreich sein.“ Der Tabellenelfte konnte aus den letzten fünf Begegnungen, wo es nur eine Niederlage gab, acht Punkte holen.