Schon vor Anpfiff war im Kirchheimer Lager klar, dass die Herausforderung eine große werden würde. Zusätzlich zu den länger verletzten Fabian Weber und Patrick Lippkau musste der VfL mit Martin Rudolph (Krankheit), Julian Mikolaj (Urlaub) und Peter Sadowski (Nachwuchs) auch noch kurzfristig auf drei Leistungsträger verzichten. Somit blieben VfL-Trainer Dominik Merkle lediglich zwei Wechseloptionen auf der Bank, was im Spielverlauf noch ins Gewicht fallen sollte.
Entsprechend stand es nach sechs gespielten Minuten bereits 0:3, und der VfL war schon früh damit beschäftigt, nicht unter die Räder zu kommen. Einem kurzen Aufbäumen und dem 2:3-Anschlusstreffer durch Linksaußen Dominik Burkhardt folgte ein weiterer Lauf des Gegner aus Unterensingen. Die Mannschaft von Trainer Michael Schwöbel zog vom zwischenzeitlichen 2:6 auf 6:12 weg. Obwohl die Gäste in dieser Phase noch Gegenwehr leisteten und sich nach Kräften gegen die SKV-Offensive wehrten. Dennoch wurde immer deutlicher, dass es vor allem im Angriff der Kirchheimer an Optionen fehlte. Einzig Leonard Real, der am Ende sieben Treffer erzielte, erwischte einen guten Tag, ansonsten scheiterten die Kirchheimer ein ums andere Mal am starken Torhüter Toni Lutter oder an der hart zupackenden Unterensinger Defensive, die bis Spielschluss neun Zeitstrafen aufgebrummt bekam.
Entsprechend deutlich dann der Stand zur Pause: Mit einem 8:16 ging der VfL in die Kabine. Dennoch ließ sich das Team von Dominik Merkle nicht hängen. Auch im zweiten Durchgang war der VfL bemüht, das Beste aus der Situation zu machen und das Ergebnis in Grenzen zu halten. Doch der nächste Rückschlag folgte: Knapp eineinhalb Minuten nach Wiederanpfiff kollidierte Paul Rauner im Gegenstoß mit seinem Gegenspieler, nachdem er sich beim Ablaufen verschätzt hatte. Die harte Entscheidung der beiden Schiedsrichter: Rot für Rauner, und damit nur noch ein Spieler auf der Bank des VfL. Damit war das Spiel endgültig entschieden. Unterensingen baute seine Führung weiter aus und der VfL versuchte im Rahmen der Möglichkeiten dagegenzuhalten. Die Kirchheimer Rumpfmannschaft konnte sich am Ende bei ihren beiden Torhütern bedanken, die eine noch höhere Niederlage an diesem Abend verhinderten.
Für den VfL heißt es nun abhaken und nach vorne blicken. Der SKV war in dieser Konstellation kein schlagbarer Gegner. Bereits am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen den bisher punktlosen TSV aus Altdorf und Lorch dürfte das Kräfteverhältnis ein anderes sein. rh
Spielstenogramm
SKV Unterensingen: Hihn (5), Brändle (5), Schlau (4), Kostenbader (4), Werbitzky (3), Reinold (3), Pracht (3), Schlichter (1), Maier (1), Kenner (1), Buck (1), Lutter, Kilgus
VfL Kirchheim: Real (7), Burkhardt (4), Rauner (2), Gotthardy (2), Schwarzbauer (1), Heilemann (1), Habermeier (1), Schenk, Lorenz, Kruschina
Schiedsrichter: Banzhaf/König