Lokalsport
VfL in Esslingen: Grauer Herbstabend als Blaupause

Fußball-Landesliga Der VfL Kirchheim muss am Freitag in Esslingen Ähnliches aus dem Hut zaubern wie beim 2:2 im September des vergangenen Jahres. Von Reimund Elbe

Im Hinspiel hatte sich der Zusammenhalt ausgezahlt: Der VfL trotzte damals dem FCE ein 2:2 ab.  Foto: Markus Brändli

Viele Punkte hat der FC Esslingen in dieser Saison nicht liegen gelassen. Was der Landesliga-Aufsteiger derzeit veranstaltet, lässt selbst Premium-Optimisten in der Kreisstadt erstaunt dreinblicken. Dass das erst 2018 in den Punktspielbetrieb eingestiegene Team allerdings bisher nicht total schmerzfrei durch die Runde gekommen ist, hat auch mit dem VfL Kirchheim zu tun.

An einem tristen, regnerischen Freitagabend im Herbst des vergangenen Jahres nervte der Mitaufsteiger den FCE an der Jesinger Allee gewaltig. Trotz Unterzahl in der Schlussphase nach einer umstrittenen Roten Karte für Theo Gut sowie einer schweren Verletzung von Abwehrrecke Cagatay Ayyildiz (Achillessehnenriss) stand es am Ende 2:2. Die Kirchheimer hatten zwar an jenem Abend ihre Landesliga-Wettkampftauglichkeit eindrucksvoll bewiesen, verharren jedoch ununterbrochen im Kellergeschoss der Tabelle – während die Esslinger auf atemberaubende Weise Taktgeber an der Ligaspitze sind. 15 Zähler Vorsprung bei noch zehn ausstehenden Partien sind eine Basis, um womöglich bereits Ende April den Aufstieg in die Verbandsliga zu fixieren. Am vergangenen Spieltag ließen die Esslinger allerdings beim Donzdorfer JC zwei Zähler liegen (0:0). 

Der graue Herbstabend 2023 soll den Teckstädtern nun am heutigen Freitag ab 19.30 Uhr im Sportpark Weil als Blaupause dienen – mit viel Kampf, gezielten Nadelstichen und Effektivität in der Box soll das September-Gefühl zurückkommen. „Klar, das wird ein extrem schwieriges Spiel“, ordnet Kirchheims Trainer Tobias Heim die Angelegenheit ein, bereits ein Zähler wäre schon „ein Stück weit ein Bonus“. Unter Wert verkaufen will der Routinier sein Team vor dem Anpfiff allerdings nicht. „Wenn wir so auftreten wie in den ersten vier Partien nach der Winterpause, dieses Feuer haben, können wir womöglich etwas mitnehmen“, sagt Heim. 

Der Blick zur Konkurrenz gehört im Abstiegskampf zum Pflichtprogramm. Der einen Tabellenplatz vor den Kirchheimern (19 Punkte) platzierte MTV Stuttgart (21) bekommt es am Sonntag mit dem zuletzt schwächelnden Türkspor Neu-Ulm zu tun, der TSGV Waldstetten (23) gastiert ebenso am Sonntag beim FC Blaubeuren. 

Künftig ohne Margheriti

Das Match in Esslingen wird ohne Salvatore Margheriti ablaufen. Wie der VfL bekannt gab, hat der Sportliche Leiter der Fußball-Abteilung seine Tätigkeit mit sofortiger Wirkung beendet. „Salva hat letzte Saison auch auf mein persönliches Bitten hin den Posten des Sportlichen Leiters übernommen. Mit seiner sportlichen Kompetenz und bereits vielen Jahren Vereinszugehörigkeit war er der beste Kandidat“, wird Abteilungsleiter Marc Butenuth zitiert.

Doch Margheriti habe nun aus privaten und beruflichen Gründen um die Auflösung der Zusammenarbeit gebeten. Butenuth: „Dieser Bitte haben wir entsprochen, auch, weil wir mit dem aktuellen Trainerduo Felix Lache und Tobias Heim sowie den Ur-VfLern Marcel Helber und Markus Großhans im Team die sportliche Lücke übergangsweise kompensieren und damit auch die neue Saison ordentlich planen können.“