Lokalsport
VfL in Geislingen: Zwischen Optimismus und Realismus

Fußball-Landesliga Der VfL Kirchheim ist im Kampf gegen den Abstieg auch im Spiel am Samstag beim SC Geislingen zum Punkten verdammt. Gelingen soll dies mit einer „dominanten Spielweise“. Von Peter Eidemüller

Wiederholung erwünscht: Nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel rechnet sich der VfL auch heute gegen Geislingen was aus.  Foto: Markus Brändli

Rein rechnerisch sind in der Fußball-Landesliga für den VfL Kirchheim noch 24 Punkte zu holen – die ersten drei winken den abstiegsbedrohten Teckstädtern am Samstag ab 15.30 Uhr im Gastspiel beim SC Geislingen. „Wir denken optimistisch, aber realistisch“, versucht VfL-Trainer Felix Lache den verbalen Spagat zwischen Anspruch und Wirklichkeit – sein Team rückt schließlich als Tabellenvierzehnter mit der Bürde von zuletzt drei Niederlagen in Folge im Eybacher Tal an, wo ein Gegner im Aufwind wartet: Der SCG hat sich in den vergangenen Wochen vom Abstiegskandidaten zum Vorderplatzanwärter gemausert und zuletzt mit einem 4:0-Derbysieg beim TSV Bad Boll seine Ansprüche untermauert, im Rennen um die Aufstiegsrelegation wieder ein Wörtchen mitzureden.

Auch Felix Lache ist die Entwicklung des Gegners nicht verborgen geblieben, will diese aber in der Vorbereitung auf das Duell möglichst ausblenden. „Klar kennen wir Stärken und Schwächen der Konkurrenz“, betont er, „aber wir wollen uns nicht zu sehr auf unsere Gegner einstellen, sondern versuchen, dominant Fußball zu spielen.“

Ob und wie das dem auswärtsschwächsten Team der Liga (fünf Punkte aus zehn Partien) beim viertbesten Heimteam (19 Punkte aus elf Spielen) gelingen soll, daran wollten Lache und sein Trainer-Kollege Tobias Heim im gestrigen Abschlusstraining mit der Mannschaft feilen. Nur so viel verrät er: „Wir sind wie immer optimistisch, weil wir gut und viel arbeiten und an unsere Stärken glauben.“ Dass die gegen Geislingen schon einmal zum Tragen gekommen sind, zeigte das Hinspiel, das der VfL mit 2:1 gewann.

Verzichten müssen die Teckstädter auf Niklas Muschalla, der im Training umgeknickt war, sowie auf Felix Bosch und Nico Bihn, die die U 19 im Kampf um den Klassenerhalt in der Verbandsstaffel unterstützen: Die VfL-Youngster spielen heute ab 17 Uhr zu Hause gegen Kellerkonkurrenz FV Ravensburg.

Der Gegner aus Geislingen muss für die Partie die zuletzt erfolgreiche Abwehr umstellen. Robin Reichert fällt nach einem Kreuzbandriss im Spiel gegen Boll ebenso aus wie Marco Roschmann (Fersenprobleme). „Natürlich ist es ein Handicap, dass zwei starke Spieler ausfallen, aber wir fangen das über die Mannschaft auf. Und die Mannschaft sieht: Jeder wird gebraucht, wir lassen keinen hängen“, wird SC-Trainer Benjamin Bilger zitiert. Gleichzeitig warnt er sein Team nicht vor dem Hintergrund der Hinspielpleite davor, den VfL zu unterschätzen. „Das wird ein Spiel, bei dem der größere Wille entscheidet. Kirchheim kämpft um den Klassenerhalt. Verlieren sie“, ahnt Bilger, „ist für sie der Zug endgültig abgefahren.“