Lokalsport
VfL kassiert heftige Klatsche auf der Ostalb

Fußball-Landesliga Die Kirchheimer kassieren beim 6:1 in Waldstetten die sechste Niederlage in Folge – und bleiben doch optimistisch. Von Tim Trento

Bleibt auch nach der sechsten Niederlage in Folge Optimist: VfL-Trainer Felix Lache. Foto: Markus Brändli

Gut 7.000 Einwohner hat die Gemeinde Waldstetten, im Ostalbkreis vor den Toren von Schwäbisch Gmünd gelegen. Gerade einmal 75 davon schafften es gestern auf den Sportplatz an der Brunnengasse. Eine traurige Zahl, die durchaus mit dem Gegner zu tun haben könnte. Der hieß zwar VfL Kirchheim und hat eine erfolgreiche fußballerische Vergangenheit, mehr aber momentan nicht. Dabei hatten die verhinderten Zuseher durchaus etwas verpasst: Zunächst eine sehr ordentlich aufspielende Kirchheimer Mannschaft, die gut 20 Minuten gut mitspielte, dann jedoch nach einer Unachtsamkeit in Rückstand geriet. Einen zu kurzen Rückpass von Verteidiger Theo Gut auf Keeper Nico Nagel angelte sich Max Dudium und vollendete zum 1:0 (24.). Der VfL reagierte mit einer Art Schockstarre – und kassierte in der Folge zwei weitere Treffer duch Jonas Kleinmann (38.) und nochmals Dudium (42.). Einzige nennenswerte Auffälligkeit auf Kirchheimer Seite war ein Kopfball von Argjend Shalaj, den TSGV-Goalie Max Helmli aber aus dem Winkel fischte (40.).

Nach dem Seitenwechsel und vom Trainergespann Felix Lache und Tobias Heim gut präpariert starteten die „Blauen“ wieder druckvoll und markierten durch Argjend Shalaj fast folgerichtig den 3:1-Anschlusstreffer (63.). Die Partie schien kurzzeitig wieder offen, doch ein von Nico Waidmann abgeschlossener Konter gegen weit aufgerückte Kirchheimer bedeutete quasi den „Fangschlag“ (68.). 

Durch gezielte Seitenüberlagerung gelangen den Einheimischen, die in Doppeltorschütze Dudium den herausragenden Akteur stellten, anschließend ebenso stereotype wie erfolgreiche Angriffe: ein Dribbling aus dem Mittelfeld, eine genaue Flanke von der überlagerten Seite und der Abschluss ins Tor des VfL. Sowohl das 5:1 durch Melih Zenen (83.) als auch das 6:1 durch Marcel Waibel (85.) folgten diesem Muster. „Der Gegner hat praktisch zweimal das gleiche Tor erzielt“, stellte VfL-Stürmer Adonis Shalaj fest. Die Kirchheimer, die nach dem 4:1 gleichermaßen viel wie erfolglos mit langen Bällen operierten, hatten nur noch einmal den Torschrei auf den Lippen als Matteo-Pio Stefania, von Nico Hummel geschickt, allein vor Keeper Helmli auftauchte, das Leder jedoch nicht im TSGV-Kasten unterbringen konnte (70.).

Trotz der Klatsche auf der Ostalb herrschte nach dem Spiel in den VfL-Reihen keine Verstimmung. „Die Jungs verstehen sich untereinander richtig gut – auch wenn gerade nicht die Sonne scheint“, meinte Nachwuchsstürmer Adonis Shalaj. Dessen „Boss“ und Trainer Felix Lache gab sich ebenso dünnhäutig wie auch gewohnt optimistisch: „Das frühe Gegentor hat uns aus dem Konzept gebracht, und wir haben uns irgendwann im Spiel ergeben. Wir wollen aber weiterhin Spiele gewinnen und nicht die Köpfe in den Sand stecken.“