Lokalsport
VfL-Kicker sind vor dem Schlusslicht gewarnt

Fußball-Bezirksliga Der VfL Kirchheim will gegen den Tabellenletzten SC Geislingen II nicht viel Zeit mit Nebensächlichem verlieren. Beim TSV Weilheim rückt Neidlingen-Bezwinger Ebersbach an. Von Reimund Elbe

Das nennt sich Distanzaufbau: Nach rund einem Viertel der Saison besitzen der FC Eislingen, der FC Esslingen und der VfL Kirchheim bereits ein ansehnliches Pols­ter von sechs beziehungsweise fünf Zählern zur ersten Verfolgergruppe. Das Trio steht am Sonntag vor ähnlich gearteten Jobs, hat es mit weniger gut gestarteten Teams zu tun. Spitzenreiter Eislingen empfängt den Tabellenviertletzten TSV Neckartailfingen, die Esslinger schauen beim jüngst schwächelnden FV Faurndau vorbei, die Kirchheimer beim Tabellenletzten SC Geislingen II.

Die Verbandsligareserve aus der Fünftälerstadt geht gerade sinnbildlich durch die Hölle. Null Zähler und 6:26 Tore lautet die Schreckensbilanz der Geislinger aus den vergangenen vier Partien. „Der Auftrag lautet deshalb, unser Spiel durchzubringen“, gibt VfL-Trainer Armin Ohran als Marschroute aus. Einen Kontrollverlust soll und darf es demnach nicht geben. Das Patentrezept dagegen glaubt der Coach zu kennen: „In jeder Hinsicht ans Limit gehen, eine gute Grundordnung bewahren, gute Ballgewinne erzielen, zu langen Ballbesitz in unattraktiven Räumen vermeiden.“

Den jüngsten Trainerwechsel beim Sportclub, für Richard Herga übernahm Patrick Sührck (wir berichteten), mag Armin Ohran nicht großartig bewerten. Damit würde sich in Kirchheim niemand beschäftigen, die Konzentration vor dem Spiel gelte „uns selbst“. Personell sieht es beim Tabellenzweiten prima aus, von üblichen Mini-Blessuren abgesehen. Übertriebene Lockerheit strahlt Ohran trotzdem nicht aus. Das knappe 1:0 zuletzt gegen Oberboihingen habe gezeigt, betont er, wie eng es in der Liga zugehe.

Neidlingen-Bezwinger kommt

Zur Verfolgergruppe des Spitzentrios gehört als Liga-Fünfter der TSV Weilheim. Die kommenden Aufgabe hat es in sich. Der am Donnerstagabend in Neidlingen 3:2 siegreiche SV Ebersbach rückt an. „Das Team gehört trotz des nicht sonderlich geglückten Saisonstarts für mich zu den drei Topfavoriten“, urteilt Weilheims Coach Marcel Geismann. Zum Donnerstag-Match in Neidlingen entsandte die sportliche Leitung des TSV den aktuell rotgesperrten Marvin Heth (Strafmaß liegt noch nicht vor) zwecks Spio­nage, Trainer Geismann leitete zeitgleich im Lindachstadion die Übungseinheit.

Die Niederlage in Esslingen, die zweite in dieser Runde, sieht Geismann nicht als Rückschlag: „Auch wenn es komisch klingen mag, aber das 0:1 fühlt sich für uns wegen der guten Leistung des Teams wie ein Punktgewinn an.“

Mittlerweile steht fest, dass sich Weilheims Mittelfeldakteur Luca Keck einer Knieoperation unterziehen muss. Die jüngst durchgeführte Magnetresonanztomografie erbrachte lädierte Bänder als Befund. Das Fußballjahr 2022 ist für den 20-Jährigen gelaufen. Ebersbachs Trainer Dinko Radojevic rechnet unterdessen mit einem „noch schwereren Spiel als in Neidlingen“. Das Problem seines Teams bleibe die Abschlussschwäche.

Jesinger setzen auf internes Duo

Nicht rund läuft es für den TSV Jesingen. Nach drei Niederlagen in Serie hat das Auswärtsmatch beim TSV Harthausen deshalb besondere Bedeutung. Entgegen der Gerüchteküche, in der unter anderem auch der Name des Ex-Dettingers Heiko Blumauer gewabert war, wird der Klub vorerst weiter auf das Trainer-Interimsduo Stefan Haußmann/Thomas Reinöhl setzen. „Bis auf Weiteres“, bestätigt Haußmann.

Die Jesinger könnten per Dreifachpunkten den Abstand zum sonntäglichen Gastgeber auf neun Zähler erweitern, zudem den Fall ins Risikogebiet namens Abstiegszone verhindern. „Wir peilen einen Sieg an“, betont Stefan Haußmann, der personell nahezu aus dem Vollen schöpfen kann. Hinter dem Einsatz von Torjäger Kevin Sen (Adduktorenprobleme) steht allerdings noch ein Fragezeichen, mit Defensivakteur Simon Wahler kehrt derweil ein fast vier Wochen pausierender Akteur ins Training zurück.

Beim zweiten Fildertrip binnen einer Woche wollen die Jesinger insbesondere die Defensive stärken. Ziel sei es, vor allem einfach Gegentore wie zuletzt beim 0:3 in Neuhausen zu verhindern.