Ein flotter Dreier ist zu einem spannenden Zweikampf geschrumpft: Der FC Eislingen hat sich nach zwei Niederlagen und einem Remis aus dem Titelkampf in der Fußball-Bezirksliga Neckar/Fils vorerst verabschiedet. Den setzen morgen der FC Esslingen als Spitzenreiter zu Hause gegen den SV Ebersbach und der Tabellenzweite VfL Kirchheim mit zwei Punkten Rückstand beim FV Vorwärts Faurndau fort.
Wobei auf dem Papier die größere Stolpergefahr für die Kicker aus der alten Reichsstadt besteht. Die Ebersbacher, die gegenüber der vergangenen Saison personell groß aufgerüstet haben, sind nach holprigem Start mit vier Siegen nacheinander mächtig in Fahrt gekommen. Da ist für Esslingen (fünf Siege in Folge) höchste Vorsicht geboten.
Möglicherweise wird dieses Duell für den VfL Kirchheim auch zum Steigbügel für den Sprung an die Spitze. Erste Voraussetzung dafür ist ein eigener Sieg auf dem betagten, kleinen Kunstrasenplatz in Faurndau gegen einen Gegner, der momentan etwas außer Tritt geraten ist. Vier sieglose Spiele in Folge, zuletzt eine 1:7-Schlappe in Deizisau, total schon 36 Gegentore und Tabellenplatz 13 sind aktuelle Belege dafür. Etwas weiter zurück liegt das 0:7 gegen den VfL im letzten Vorbereitungsspiel auf diese Saison.
All diese Zahlen sollten keinesfalls dazu führen, den Gegner aus der Göppinger Vorstadt auf die leichte Schulter zu nehmen, warnt Armin Ohran. „Wichtig ist, dass wir kompakt stehen und an die Leistungsgrenze gehen“, sagt der Trainer, der zwei Wochen auf Afrika-Urlauber Tim Sternemann verzichten muss. In dieser Zeit wirbelt Ex-Sturmspitze Max Pradler mit der Kapitänsbinde („ich habe sie extra gewaschen“) im Mittelfeld. Unter Ohran darf Salih Egrlic ganz vorne ran. Eine Umstellung, die sich für beide bezahlt gemacht hat: Pradler steht bei sieben Treffern, Egrlic bei neun.
Weilheimer Punktehunger
Nach tollem Start, aber fünf sieglosen Spielen in Folge (vier Niederlagen, ein Unentschieden), lechzt der TSV Weilheim nach einem dreifachen Punktgewinn. Dafür soll der TSV Köngen herhalten, ein Gegner aus einer ähnlichen „Preisklasse“ im Mittelfeld, zuletzt fast vergleichbar erfolglos (zwei Niederlagen, zwei Remis). Weilheims erfahrener Co-Trainer Uwe Heth ist guter Dinge: „Wir haben in der Anfangsphase der Saison überperformt, zuletzt aber nur gegen Mannschaften gespielt, die in der Tabelle über uns stehen. Mit unseren 17 Punkten sind wir immer noch zufrieden. Die Jungs trainieren gut, das ist eine gesunde Basis.“ Für ihn kommen vier Mannschaften für den Titel infrage. Esslingen ist sein Topfavorit, daneben Kirchheim und Eislingen. „Auch Ebersbach wird noch kommen“, ist Heth überzeugt.
Morgen gegen Köngen fallen in der Innenverteidigung zwei Spieler aus. Der von der A-Jugend aufgerückte Marco König fehlt wegen einer Zerrung, Tino Martinovelli hat immer mal wieder Knieprobleme nach einer Kreuzband-OP. Die Chance auf einen längeren Einsatz als bisher bekommt Dennis Wagner, der mit einer Sprunggelenks-Verletzung aus Donzdorf kam und Schritt für Schritt in die Stammelf integriert werden soll.