Frustriert, aber doch irgendwie nicht unzufrieden ist die derzeitige Stimmungslage beim Fußball-Landesligisten VfL Kirchheim. Zwar waren die drei Niederlagen zum Auftakt nicht das, was sich die Teckstädter erhofft hatten. Angesichts der knappen Spielverläufe und Ergebnisse (0:1, 2:3, 1:2) überwiegt jedoch der Optimismus, dass qualitativ nicht viel fehlt, bis die ersten Punkte fällig sein dürften. „Trotz der ärgerlichen Niederlagen geht die Mannschaft sehr gut mit der Situation um. Es herrscht ein großer Wille nach Verbesserung und Weiterentwicklung, deshalb ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir uns mit Punkten belohnen“, ist VfL-Torhüter Nico Nagel überzeugt.
Hoffnungsvoll stimmen die Verantwortlichen des VfL auch die bevorstehenden Wochen, in denen sie es mit gleich drei Mit-Aufsteigern zu tun bekommen. Nachdem morgen mit dem 1. FC Germania Bargau der Meister der abgelaufenen Saison der Bezirksliga-Ostalb an der Jesinger Allee zu Gast ist, folgen anschließend Srbija Ulm (Meister Bezirksliga Donau-Iller) und Vorjahreskonkurrent und Neckar-Fils-Meister FC Esslingen.
Umso wichtiger wäre zum Auftakt der direkten Aufsteigerduelle am Sonntag ein Sieg, um nicht schon frühzeitig den Anschluss ans Mittelfeld zu verpassen. Kirchheims Schlussmann Nico Nagel jedenfalls hat sich Zählbares für morgen fest vorgenommen: „Vor heimischem Publikum ist der erste Dreier auf jeden Fall eingeplant.“
Kurzfristig verstärkt haben sich die Teckstädter derweil vergangene Woche noch mit Valon Dodaj. Der 22-jährige Mittelfeldspieler, der zuletzt für den SC Geislingen am Ball war, kann bereits auf drei Spielzeiten bei drei verschiedenen Klubs in der Verbandsliga zurückblicken. Über den VfL Pfullingen war Dodaj im Jahr 2020 zu Calcio Leinfelden-Echterdingen gewechselt, ehe er sich im Sommer 2022 dem Traditionsklub aus dem Eybacher Tal anschloss.
Rückkehr von Manuel Doll
Besonderen Stellenwert hat die Partie übrigens auch für den Gegner von der Ostalb – allen voran für dessen neuen Cheftrainer Manuel Doll. Der 38-Jährige spielte sowohl in der Jugend als auch im Aktivenbereich insgesamt knapp zehn Jahre lang beim VfL. In der Verbandsliga-Saison 2012/13 führte der damalige Keeper die Teckstädter als Kapitän aufs Feld. „Für mich fühlt es sich an, wie nach Hause zu kommen, da der VfL nach wie vor mein Heimat- und Herzensverein ist. Ich hatte so viele tolle Jahre an der Jesinger Allee, dass ich dem Klub bis heute emotional eng verbunden bin.“ Vor allem der sportliche Aufschwung der „Blauen“ in den vergangenen drei Jahren erfreut Doll: „Als Außenstehender hat man das Gefühl, dass seit einiger Zeit die richtigen Personen im Verein arbeiten. Das Image und die Außendarstellung des VfL hat sich nach zwischenzeitlich schwierigeren Jahren mittlerweile wieder absolut zum Positiven gewandelt.“ Ungeachtet dessen erkennt der einstige Kirchheimer Keeper aber auch die eine oder andere sportliche Parallele zu „seinen“ Bargauern und erwartet daher auf dem Kunstrasenplatz eine enge Kiste: „Morgen treffen zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander – sowohl was die tabellarische Situation betrifft als auch von der Philosophie her. Beide Klubs arbeiten mit begrenzten finanziellen Mitteln und gehen die Herausforderung Landesliga mit nahezu dem gleichen Kader wie in der vergangenen Saison an“, meint er.