Der Teckpokal 2023 stand unter ganz besonderen Vorzeichen. Nur wenige Tage vor dem größten Fechtturnier der Region waren in Heidenheim die Landesmeisterschaften über die Bühne gegangen. Das Event am Tag der Deutschen Einheit sorgte für Auswirkungen bei anderen Veranstaltern. „Mit ein Grund, dass wir rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer weniger hatten als im Vorjahr“, berichtet Matthias Kurz, Chef der veranstaltenden VfL-Fechtabteilung. An der Brenz wurden am 3. Oktober auch die Tickets für die Deutschen Meisterschaften vergeben, was für dort ein hochkarätiges Feld zur Folge hatte.
Unzufrieden wirkt der drahtige Funktionär allerdings ob dieser Konstellation nicht. 130 Meldungen insgesamt, davon rund 100 für die Florett-Disziplin am Samstag, 30 für Degen am Sonntag, sieht Kurz als „definitiv zufriedenstellend“ an. Internationale Starterinnen und Starter fehlten fast gänzlich, dafür rückten umso mehr die lokalen und regionalen Fechterinnen und Fechter in den Vordergrund.
Wie Fridjof Schößler – 13 Jahre ist er alt, bereits hochgewachsen. Der Pokal bildet für ihn nach eigenem Bekunden ideales Terrain. „Ich versuche, bei möglichst vielen Turnieren zu starten, die aber häufig mit langen Anfahrtswegen verbunden sind“, berichtet der junge Fechter, der vor rund sieben Jahren mit seiner Familie von Hamburg in die Teckregion gezogen war. Umso schöner sei es beim Teckpokal, „dass man morgens mal nicht so früh aufstehen muss und außerdem die Begebenheiten vor Ort gut kennt“. Zwei Mal pro Woche trainiert der ehemalige Basketballer im Juniorteam der VfL-Fechtabteilung. „Ich bin noch noch nicht so gut“, sagt der Waldorfschüler offen, umso wichtiger sei es deshalb für ihn, viele Trainings- und Turnieroptionen zu nutzen.
Beim Teckpokal wird Fridjof Schößler Siebter in der U 15-Altersklasse im Florett, Teamkollege Gregor Tenzer in derselben Klasse Elfter. Fabienne Lang triumphiert am Samstag in der U 20 vor ihrer Vereinskollegin Neele Wörz, während sich in der U 17 Lydia Dyshekov (5.) und Anna Schönstein (7.) im Mittelfeld platzieren. Tags drauf gibt es für die VfL-Fechterinnen und -Fechter im Degenwettbewerb weitere respektable Leistungen. Fabienne Lang holt auch im Degen den Tagessieg, im männlichen Bereich setzt sich Jona Neher in der U 17 durch. „Das Turnier war gerade in diesem Jahr einen gute Gelegenheit für lokale Starter und sogar Anfänger, erste Turnierluft zu schnuppern“, betont Kurz. Soll heißen: Durch das Fehlen vieler extrem starker Fechterinnen und Fechter war das Leistungsgefälle nicht sehr groß, die Wettkämpfe im Schnitt spannender.
Vorfreude aufs Jubiläum
Am Sonntagabend zieht die VfL-Fechtabteilung nach zwei arbeitsreichen Tagen Bilanz. „Die Organisation hat gut geklappt“, resümiert Abteilungssprecherin Ronja Habermann, jetzt gelte alle Vorfreude dem kommenden Jahr. 2024 feiert die VfL-Fechtabteilung das 100-jährige Jubiläum. Der Teckpokal wird dabei eine Leuchtturmveranstaltung in diesen besonderen Monaten sein.
Eine Bildergalerie zum Teckpokal in Ötlingen findet sich in der Mediathek des Teckboten.