Kirchheim. Zehn Spiele, acht Punkte, Tabellenplatz 15: Rein statistisch betrachtet, ist der Saisonstart von Fußball-Landesligist VfL Kirchheim ordentlich in die Hose gegangen. Die gute Nachricht: Was auf dem Papier steht, ist zwar Fakt, ein genauer Blick auf die vergangenen Wochen und die Entwicklungskurve kann den Kirchheimer Fans aber trotz allem ordentlich Mut auf die restliche Saison machen.
Was ärgerlich und hoffnungsvoll zugleich stimmt: Alle sechs bisherigen Niederlagen fielen lediglich mit einem Tor Unterschied aus (0:1, 2:3, 1:2, 0:1, 0:1, 0:1). Für Felix Lache, seit diesem Jahr als Assistent im Trainerteam um Chefcoach Armin Ohran an der Jesinger Allee, ein klares Indiz dafür, dass der VfL längst in der Liga angekommen ist: „Die knappen Spiele – egal ob gegen Teams aus der oberen oder unteren Tabellenhälfte – zeigen deutlich, dass wir als Neuling in der Liga konkurrenzfähig sind.“ Umso wichtiger sei es für das junge Team, aus diesen Spielen die richtigen Lehren zu ziehen. „Wir haben uns leider oftmals durch kleine Unaufmerksamkeiten oder unnötige Platzverweise selbst aus dem Konzept gebracht. Von unserer Philosophie auf dem Platz sind wir daher nach wie vor 100-prozentig überzeugt“, so der 35-Jährige.
Am Samstag (Anpfiff 14 Uhr) ist mit dem TSGV Waldstetten ein echter „Dino“ an der Jesinger Allee zu Gast. Seit über einem Jahrzehnt hält sich der Klub von der beschaulichen Ostalb bereits in der Landesliga, schnitt dabei nie schlechter als Platz zwölf ab und erreichte einmal sogar die Aufstiegsspiele zur Verbandsliga.
Ein Phänomen zieht sich dabei jedoch wie ein roter Faden durch die jüngste Vergangenheit des Turn-, Sport- und Gesangsvereins: In Heimspielen eine echte Macht, haben die „Löwen“ vor fremdem Publikum immer wieder Schwierigkeiten, regelmäßig zu punkten. In der laufenden Spielzeit gelang dem TSGV lediglich im Derby beim abgeschlagenen Schlusslicht aus Bargau ein Sieg.
Dieser Umstand könnte dem VfL morgen durchaus in die Karten spielen, der sich auf seinem heimischen Wembley-Kunstrasenplatz bekanntlich besonders wohlfühlt: „Uns erwartet eine starke und vor allem sehr erfahrene Mannschaft. Das wird ein ganzes enges Spiel, in dem wir mit unseren Stärken die entscheidenden Nadelstiche setzen wollen“, gibt Lache den Takt vor.
Dünne Personaldecke bleibt
Der ohnehin schon personelle Engpass der Kirchheimer (vergangene Woche war sogar Co-Trainer Almir Ohran auf dem Spielberichtsbogen gemeldet) wird morgen auch noch um Gazi Boylu und Kole Lekaj reduziert, die vergangene Woche bei der 0:1-Niederlage in Ulm jeweils kurz vor Spielende einen Platzverweis kassiert hatten. Für Felix Lache bietet die außergewöhnliche Situation aber auch eine Chance: „Wir können dadurch enger zusammenwachsen, denn alle – auch diejenigen, die sonst nicht allzu viele Einsatzminuten erhalten – spüren nun umso mehr, dass sie zum gemeinsamen Erfolg beitragen müssen.“
Ganz besonders erfreuliche Nachrichten gab es in dieser Woche abseits des Fußballplatzes: Kirchheims Chefcoach Armin Ohran ist zum zweiten Mal Papa geworden. Nach dem erstgeborenen Sohn sorgt nun ein kleines Töchterchen für emotionale Tage und kurze Nächte in der jungen Familie des ehemaligen Oberligakickers.