Kirchheim. Hand in Hand sind beide Vereine in diesem Jahr in die Fußball-Landesliga aufgestiegen. Das war seither schon alles an den Gemeinsamkeiten des VfL Kirchheim und FC Esslingen, die sich heute Abend, 19 Uhr, an der Jesinger Allee im vorgezogenen Spiel des sechsten Spieltags gegenüberstehen.
Dagegen könnte die bisherige Ausbeute beider Mannschaften unterschiedlicher nicht sein. Einerseits der VfL mit dem Fehlstart von vier Niederlagen bei nur einem Sieg und einem Tabellenplatz in der Abstiegszone. Anderseits die Esslinger mit dem Traumeinstand von fünf Siegen in fünf Spielen und 16:3 Toren. Besser geht’s nicht. Der FC Srbija Ulm, bei dem Kirchheim zuletzt 0:1 unterging, wurde 5:1 abgefertigt. Besonders bemerkenswert jedoch: Nach dem Platzverweis von Abwehrspieler Alexandar Mojasevic in der 34. Minute wurde zu zehnt der Donzdorfer JC mit einem Kraftakt noch 2:1 geschlagen.
Sie geht also weiter, die von langer Hand geplante Esslinger Erfolgsgeschichte mit dem ehrgeizigen Ziel eines Durchmarschs von der Kreisliga B bis mindestens in die Oberliga, wobei auf dem steilen Weg nach oben keine weiteren Grenzen gesetzt sind. Die hochgesteckten Visionen werden befeuert von Ex-Profi Martin Hägele (67). Als Chef des Talentfördervereins sorgt er mit seinem „Fußball-Abi mit 19“ für permanenten Nachschub hochbegabter Spieler für die erste Mannschaft.
Sein soziales Engagement drückt sich beispielsweise auch darin aus, dass er einen blinden Fußballfan betreut. Er fährt ihn nach Kirchheim, führt ihn eingehakt ins Stadion und schildert ihm 90 Minuten lang den Spielverlauf. „Das wird ein schweres Spiel für uns“, ist Hägele überzeugt. „Für uns das erste Spiel auf Kunstrasen und bei ungewohntem Flutlicht.“
Vermeintliche Vorteile für Kirchheim, die bisher ausgeglichene Bilanz in den Bezirksliga-Duellen beider Klubs mit jeweils zwei Siegen und einem Remis aufzubessern. Dafür erwartet VfL-Trainer Armin Ohran, dass seine Jungs „als Einheit auftreten, gallig sind und alles raushauen.“ Dabei kann er wieder auf den vielseitig einsetzbaren Nico Hummel zurückgreifen, der nach einer Tätlichkeit vier Spiele gesperrt war.
Die Männer auf dem Rasen tanzen heute übrigens nach der Pfeife einer Frau – der von Kerstin Holzmayer. Die 27-jährige Schiedsrichterin aus Reutlingen ist, wie die beiden Mannschaften, in dieser Saison in die Landesliga aufgestiegen, gab ihren Einstand ohne Fehl und Tadel kürzlich beim WFV-Verbandspokalspiel zwischen dem TSV Schmiden und der TSG Öhringen.