Fußball-Bezirksliga
VfL Kirchheim kämpft um Klassenerhalt: Ferdi Er doppelt gefordert

Für den VfL Kirchheim hat das Match gegen den FC Frickenhausen eine große Bedeutung. Einen Steinwurf weiter könnten die Jesinger am Sonntag nicht nur für sich etwas Gutes tun.

Erfolgserlebnis dringend erwünscht: Der VfL braucht nach fünf Pleiten in Folge wieder Zählbares. Foto: Markus Brändli

Marcel Helber hat schon einige Stürme im Fußballer-Dasein erlebt. Der einstige Oberliga-Kicker, aktuell Funktionär für Finanzen in der Fußball-Abteilungsspitze des VfL Kirchheim, kann sich deshalb ein Urteil erlauben – zur sportlichen Lage beim Tabellenfünftletzten beispielsweise. „Die Situation ist nicht einfach“, sagt der 35-Jährige, doch sei er absolut zuversichtlich, was das Thema Klassenerhalt betreffe. Insbesondere die Teamleistung vergangenen Sonntag in Ebersbach stütze seine Zuversicht. „Wir haben zwar 0:2 verloren, letztendlich hat uns nach einer guten Leistung aber einfach auch das Glück gefehlt“, rekapituliert Helber. 

Jenes soll am Sonntag gegen den einstigen Verbandsliga-Lokalrivalen Frickenhausen zurückkehren. FCF-Trainer Jochen Uhl bemüht hinsichtlich des Gegners VfL im Vorfeld das Bild eines „angeschlagenen Boxers“, der besonders gefährlich sei. Die Kirchheimer haben beim 1:1 gegen den AC Catania am 16. März letztmals einen Zähler geholt, danach folgten fünf Niederlagen (Plochingen, Berkheim, Eislingen, Oberboihingen, Ebersbach). Lediglich der 3:0-Bezirkspokaltriumph bei der SGM Höllbach am 3. April sticht im positiven Sinne heraus. „Wir werden die Situation definitiv nicht unterschätzen“, gibt Marcel Helber auch den Mahner, weil das Polster zum Relegationsplatz 14 vergangenen Sonntag auf fünf Zähler schrumpfte. Auf den ersten Direktabstiegsplatz blieb der Abstand mit acht Punkten allerdings gleich. 

Ferdi Er in Schlüsselrolle

Es gehört zu den Kuriositäten des morgigen Spieltags, dass ausgerechnet der künftige VfL-Trainer Ferdi Er nicht nur seinem aktuellen Klub, sondern auch dem kommenden etwas Gutes tun kann – per Sieg über den Tabellenvorletzten TSV Berkheim. Zwar fehlt am Sonntag in den Lehenäckern der Gelb-Rot-Gesperrte Adonis Shalaj, der Coach blickt jedoch nicht ohne Grund dem Heimmatch positiv entgegen. „Die Art und Weise, wie unser Team vergangenen Sonntag beim 5:1 in Plochingen gekämpft hat, wie es viele Torchancen kreiert hat, war einfach gut“, argumentiert der Jesinger Spielertrainer. Dass der TSVJ in dieser Saison nur schwer zu bezwingen ist, beweist unzweideutig die Statistik: lediglich sieben von 23 Punktspielen haben die Jesinger bislang verloren. Die Berkheimer, auch durch ein 3:1 kürzlich beim  VfL Kirchheim im Aufschwung, mussten vergangenen Sonntag beim 2:3 gegen die TSG Salach einen herben Rückschlag hinnehmen.

Ferdi Er, der trotz Osterferien zu seiner Freude in dieser Woche teils mit fast 20 Kickern auf dem Trainingsplatz arbeiten konnte, ordnet das kommende Match ein: „Wir wissen, dass wir mit einem Sieg über Berkheim den Klassenerhalt so gut wie sicher haben, das ist großer Ansporn.“

Forzano hofft auf Matchglück

„Wir sind personell speziell in der Abwehr nicht auf Rosen gebettet“, merkt Catania-Coach Giuseppe Forzano vor dem Auswärtsspiel beim FC Donzdorf an. Verletzungen, Urlauber, Angeschlagene – jede Woche muss der AC-Trainer aufs Neue experimentieren. Für diese Umstände schlagen sich die Kirchheimer mit insgesamt fünf Gegentreffern aus den vergangenen drei Partien recht wacker. Vor dem womöglich vorentscheidenden Match im Lautertalstadion bleibt der Einsatz von Angreifer Carmelo Trumino (angeschlagen) offen, Marco D’Onofrio wird fehlen. „Wir sind, das hat auch die Niederlage gegen Deizisau gezeigt, in einigen Situationen noch zu grün“, hadert Forzano. Trotzdem wolle er sich noch lange nicht mit dem Abstieg anfreunden. „Wir brauchen jetzt in Donzdorf einfach mal auch das entsprechende Matchglück, sonst erreichen wir leider das Ende der Fahnenstange“, sagt er.