Wenn beim Kegeln „alle Neune“ fallen, ist der Jubel groß. Ein ähnliches Erfolgserlebnis erhofft sich der VfL Kirchheim nach neun sieglosen Bezirksliga-Spielen morgen im Stadion Fuchsgrube beim Spitzenreiter TSV Köngen. Dann wären die akuten Abstiegssorgen, die sich von Woche zu Woche verstärkt haben, bis auf Weiteres behoben.
Dass aus Wunschdenken auch mal Realität werden kann, hat sich im WFV-Pokal gezeigt, wo der VfL den hohen Favoriten nach dem späten 2:2-Ausgleich durch Elias Kiedaisch in der 7. Minute der Nachspielzeit am Mittwochabend mit 6:4 im Elfmeterschießen im Halbfinale aus dem Wettbewerb warf. „Es war der gerechte Lohn für eine kollektive Mannschaftsleistung, alles in allem eine wunderschöne VfL-Veranstaltung“, freute sich Meksud Colic auch über die große Zuschauerkulisse. Der Interimstrainer selbst sorgte mit dem verwandelten sechsten Elfmeter für die so lange vermisste Euphorie im Stadion an der Jesinger Straße.
Am morgigen Sonntag um 15 Uhr folgt schon die Zweitauflage des Nachbarschaftsduells, diesmal aber um drei Punkte im Ligabetrieb. Für Colic das wichtigere der beiden Spiele: „Die Liga ist das A und O“, sagt er, „ich sehe den Auftritt im Pokal als Generalprobe für den Punktekampf. Morgen werden wir versuchen, noch eine Schippe draufzulegen.“ Was ihn zuversichtlich stimmt: „Die überragende Leistung der jungen Spieler.“ Von den letzten Rot-Sündern hat Patrick Liebl seine Sperre abgesessen, Arlind Smajli muss noch „brummen“.
Die Null lange halten
Ein Punktgewinn des TSV Jesingen beim Köngen-Verfolger FC Eislingen wäre eine ähnliche Überraschung wie der Auswärtssieg des VfL in Köngen. „Wir sind definitiv der Außenseiter und werden so lange wie möglich versuchen, die Null zu halten“, gibt Cesare d‘ Agostino die Marschroute vor. Allerdings ohne die beiden immer noch verletzten Preuß-Brüder. Er selber trifft im Filstal viele alte Bekannte – der TSV-Trainer war acht Jahre lang ein Eislinger und hat mit der Mannschaft in der Saison 2004/05 den Aufstieg von der Landesliga in die Verbandsliga gefeiert.
Mit einem Dreier gegen Geislingen II könnte Catania gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Rote Laterne abgeben, den Gegner in den Abstiegsstrudel ziehen und dem ebenfalls gefährdeten VfL einen Freundschaftsdienst leisten.