Lokalsport
VfL Kirchheim wird kalt erwischt

Fußball In der ersten Runde des WFV-Pokals ist für den Neu-Landesligisten erwartungsgemäß Endstation. Gegen Essingen setzt es eine 1:4-Niederlage. Von Klaus-Dieter Leib

In der ersten Runde des Fußball-WFV-Pokals unterlag der VfL Kirchheim dem Oberligisten TSV Essingen mit 1:4 (0:2). Trotz der Niederlage war der Kirchheimer Trainer Armin Ohran nicht unzufrieden: „Wir haben uns ordentlich verkauft und können diese Niederlage schon richtig einordnen.“ Zudem wurden die Teckstädter kalt erwischt, denn nach nicht einmal 20 Spielminuten führten die Gäste bereits mit 2:0 – der Oberligist nutzte die Unstimmigkeiten in der Kirchheimer Abwehr gnadenlos aus. „In dieser Formation haben wir noch nie zusammen gespielt“, war für den VfL-Trainer die Anfangsschwierigkeiten nicht verwunderlich.

Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, da gelang den Gästen mit dem ersten gefährlichen Angriff durch Filip Sapina die Führung. Nur wenige Zeigerumdrehungen später war es erneut Filip Sapina, der mit dem 0:2 (18.) schon frühzeitig für eine Vorentscheidung sorgte. Die Kirchheimer konnten sich, vor allem in der ersten Halbzeit, kaum aus der Umklammerung lösen und hatten im gesamten ersten Spielabschnitt nicht eine nennenswerte Einschussmöglichkeit. Die Essinger waren das klar dominierte Team und hätten bei besserer Chancenauswertung schon in der ersten Hälfte alles klar machen können, wenn nicht sogar müssen. Allen voran Filip Sapina, der technisch überragende Mittelfeldspieler, war vom Kirchheimer Abwehrverbund einfach nicht in den Griff zu bekommen. Nach einer halben Stunde hatte der 30-jährige die große Chance auf einen lupenreinen Hattrick. Nach einem mustergültigen Doppelpass hatte Sapina nur noch den Kirchheimer Torwart Felix Lache vor sich, aber sein Heber über den herausstürmenden Keeper ging einen Meter über die Querlatte (30.). Auch in der Folgezeit waren die Gäste das klar bessere Team und die Kirchheimer liefen die meiste Zeit nur hinterher. Noch vor dem Seitenwechsel verhinderte der Kirchheimer Schlussmann mit einer Glanztat nach einem Schuss von Patrick Funk (35.) einen höheren Rückstand. Nur zwei Minuten später hatte auch der Essinger Tim Ruth kein Glück, als sein Schussversuch nur um Haaresbreite vorbei ging. „Was wir 25 Minuten lang vor der Halbzeitpause geboten haben, war schon richtig klasse“, war der Essinger Trainer Simon Köpf bis zu diesem Zeitpunkt begeistert von seiner Mannschaft.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Die Gastgeber wurden mutiger und hatten durch den zur Halbzeit eingewechselten David Weitz die erste gute Chance, aber der Essinger Torhüter Nikola Jakovljevlic lenkte das Leder gerade noch um den Torpfosten (47.). Der darauffolgende Eckball brachte erneut Gefahr, aber der abgefälschte 18-Meter-Schuss von Salih Egrlic strich knapp am Tor vorbei. In dieser Szene hätte sich der VfL-Coach den Videobeweis gewünscht. „Das war ein klares Handspiel. Der Arm des Essingers Abwehrspieler ging viel zu weit raus“, ärgerte sich Ohran und fügte hinzu: „Wenn uns in dieser Phase der Begegnung der Anschlusstreffer gelungen wäre, vielleicht wäre es noch einmal spannend geworden.“ Auf der Gegenseite verpassten die Gäste durch zwei Großchancen von Fabian Leidenbach, der am VfL-Keeper scheiterte (50.), und Tim Seifert, der den Ball gegen den Torpfosten (58.) knallte, für die endgültige Entscheidung zu sorgen. In der letzten halben Stunde überboten sich beide Teams an Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor. Erst in den Schlussminuten kam noch einmal Stimmung auf. Zunächst gelang dem Oberligisten durch Agnes Handanagic das 0:3 (85.). In der Nachspielzeit verkürzte Kole Lekaj auf 1:3 (90. +1). Den Schlusspunkt setzte aber Alexander Paul mit dem 1:4-Endstand (90. +3).

VfL Kirchheim: Lache – Muschalla Lekaj, Heim, Baybüyük – Crisigiovanni, Marx (46. Weitz), Alavac, Egrlic (90.+1 Bosch), Gut (80. Böhringer) – Boylu (87. Shalaj)

TSV Essingen: Jakovljevlic – Ruth, Etemi, Ruther (59. Koci), Lang (59. Kilic) – Funk (75. Paul), Seifert, Coban, Leidenbach (64. Melo), Sapina – Handanagic (86. Müller)

Tore: 0:1, 0:2 Sapina (2., 18.), 0:3 Handanagic (85.), 1:3 Lekaj (90.+1), 1:4 Paul (90.+3)

Gelbe Karte: Lekaj

Zuschauer: 200

Schiedsrichter: Kevin Schmidt (Tübingen)