Lokalsport
VfL steht vor wegweisenden Wochen

Fußball-Landesliga Der VfL Kirchheim will mit einem Heimsieg gegen den FC Blaubeuren den Abstand zum rettenden Ufer weiter verkürzen. Die Gäste übertreffen mit Platz vier bislang die eigenen Erwartungen. Von Max Pradler

Auf dem Weg zum nächsten Sieg? Der VfL um Nathan Winter will gegen Blaubeuren nachlegen.  Foto: Markus Brändli

Die Erinnerungen sind durchaus noch präsent: 266 Tage ist es inzwischen her, dass sich der VfL Kirchheim und der FC Blaubeuren im Relegationsfinale der Fußball-Landesliga in Berghülen gegenübergestanden sind. Das packende Saisonhighlight vor knapp 1000 Zuschauern endete trotz knappem Sieg der Teckstädter im Elfmeterschießen mit doppeltem Happy End für beide Klubs: Der VfL feierte die lang ersehnte Rückkehr in die Landesliga, die Blau­beurer dank höherklassiger Schützenhilfe doch noch den unerwarteten Klassenerhalt.

Rund acht Monate später jedoch könnte die Gemütslage bei beiden Vereinen kaum unterschiedlicher sein. Während die Kirchheimer nach einer schwachen Hinrunde im Tabellenkeller gefangen sind, übertrifft der FC Blaubeuren nach dem personellen Umbruch im vergangenen Sommer mit dem aktuellen vierten Platz sämtliche Erwartungen.

So liegt es in der Natur der Sache, dass die Blau-Gelben trotz starkem Auftakt in die Rückrunde beim morgigen Aufeinandertreffen an der Jesinger Allee ab 15.30 Uhr die klare Außenseiterrolle einnehmen. „Wir sind aber guter Dinge, dass wir unseren Aufwärtstrend fortsetzen und in der Tabelle einen weiteren, kleinen Schritt nach vorn machen können“, sagt VfL-Trainer Felix Lache. Auch die emotionalen Erinnerungen ans damalige Aufstiegsspiel solle die Mannschaft konservieren und in die jetzige Ausgangslage ummünzen: „Das Spiel im Sommer war einfach ein geiles Erlebnis. Und das müssen wir uns nochmals vor Augen führen, denn es liegt schließlich an uns, dass wir das Hier und Jetzt genauso zu einer geilen Zeit machen.“

Mit einem Sieg am Sonntag könnte der VfL nicht nur sein mageres Punktekonto auf 16 Zähler ausbauen, sondern auch jede Menge Selbstvertrauen für die kommenden Wochen tanken. Nach der Partie gegen Blaubeuren warten immerhin mit dem FC Srbija Ulm und Schlusslicht 1. FC Germania Bargau zwei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf, ehe es anschließend zu Spitzenreiter FC Esslingen geht – eine gute Möglichkeit also, nochmals aktiv ins Rennen ums rettende Ufer einzusteigen.

Personell läuft es bei den Kirchheimern derweil so rund wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Durchschnittlich rund 20 Spieler, darunter auch die eine oder andere Nachwuchskraft aus der U 19, stehen derzeit bei den drei Trainingseinheiten pro Woche auf dem Platz. „Dem Trainerteam erschwert das die wöchentliche Entscheidung für den Kader und die Startelf natürlich extrem, aber genau so soll es sein. Wir müssen schauen, was im Gesamtpaket die beste Entscheidung für den Verein ist – sprich, wer spielt bei uns, wer in der zweiten Mannschaft, und wer von den Jungen bleibt in der U 19“, betont Lache. Die bevorstehende Rückkehr der zuletzt angeschlagenen Gazi Boylu und Nico Crisigiovanni in der kommenden Woche stellt das Trainerteam dahingehend sogar noch vor größere Herausforderungen. Mit einem Sieg gegen Blaubeuren jedenfalls könnten die Kirchheimer ihrem frischgebackenen Chefcoach und Stand-by-Torhüter, der am Donnerstag seinen 36. Geburtstag feierte, ein nachträgliches Geschenk bescheren.