Kirchheim. Abfahrt ins Ungewisse für die beiden Frauen-Turnteams des VfL Kirchheim: Wenn am Samstag in Backnang die Saison in der dritten Liga und der Regionalliga beginnt, wissen erste und zweite Garde aus der Teckstadt nicht, was und wer sie erwartet. „Prognosen abzugeben, ist unheimlich schwer“, sagt Cheftrainerin Michaela Pohl, die vor dem Hintergrund vieler neuer Gegner trotzdem Wünsche hat. „In der dritten Liga wollen wir ordentlich dastehen“, sagt sie, „in der Regionalliga nicht absteigen.“
Für das Kirchheimer Flaggschiff, das es in der dritthöchsten deutschen Turnliga mit den Teams TG Breisgau, WTG Filder Neckar, TSG Balingen, TSV Unterföhring, TT Schwaben und SV Hülben zu tun bekommt, ist eine tabellarische Überraschung nach oben und unten nicht ausgeschlossen. Wobei der ganz große Druck bereits vor dem ersten von vier Saisonwettkämpfen raus ist: Da der Heidenheimer SB mangels Personal zurückziehen musste, steht das Team von der Ostalb als erster und damit einziger Absteiger fest. Ob der VfL deshalb im Umkehrschluss auf eine Rückkehr in die zweite Liga, aus der man vor sechs Jahren abgestiegen war, schielt? „Alles ist möglich“, sagt Michaela Pohl, die nur zu gut weiß, dass in einer von Technik und Tagesform dominierten Sportart wie Turnen Kleinigkeiten über Erfolg und Misserfolg entscheiden können. Nur so viel weiß das VfL-Urgestein: „Wenn wir vollzählig sind, sollten wir im Mittelfeld dabei sein.“
Vollzählig wird die Mannschaft zumindest beim Saisonstart am Samstag in Backnang (ab 16 Uhr) nicht sein: Johanna Erb fehlt wegen einer Knieverletzung, Lory Fröchtling ist beruflich verhindert. Für den Vierkampf eingeplant sind Diana Franz, Nele Rüping, Mistery Hill, Alicia Heim und Nele Gneiting.
Fünf Stunden vor den Drittligateams gehen in Backnang die Regionalligamannschaften an den Start. Der VfL II bekommt es hier mit TS Neckar Gym II, TSG Backnang, TSV Wernau, TV Wetzgau, WKG Gäu Schönbuch, SSV Ulm und TV Kempten zu tun. Nach dem erst in der Relegation gesicherten Klassenerhalt zählen die Kirchheimerinnen nominell zu den Außenseitern. Ziel bei einem Absteiger ist, mindestes Siebter zu werden.
Zusätzliche Motivation für beide VfL-Teams dürfte die Aussicht auf den zweiten Saisonwettkampf bieten: Am 2. Juli gastiert der Dritt- und Regionalligatross beim VfL in der Sporthalle Stadtmitte. Die Vorfreude auf das erste DTL-Event seit zehn Jahren ist groß. „Wir sind alle gespannt“, verrät Michaela Pohl. Die beiden letzten Saisonwettkämpfe steigen im Herbst in Waging (12. November) und Neckarhausen (18. November).