Kirchheim. „Jetzt muss der Verein die Entscheidung treffen, ob wir die Klasse noch halten können. Es ist nicht unmöglich“, sagt VfL-Trainer Andreas Gerstenberg. Wozu es in der Lage ist, wenn sinnvolle Verstärkungen aus dem Verbandsliga-Kader kommen, die sich auch charakterlich gut integrieren, hat das U 23-Team am Donnerstag beim 2:1 gegen Favorit Nellingen gezeigt. „Seitdem ich Trainer bin, waren wir in jedem Spiel, außer gegen Wendlingen, die bessere Mannschaft“, stellt Gerstenberg fest.
Hoffnung müssen die abstiegsgefährdeten Clubs der Bezirksliga auch in Landesligist TSV Deizisau setzen. Würde die von Ex-VfL-Coach Tonio Pepe trainierte Mannschaft die Liga halten, müsste der Tabellenvierzehnte in die Relegation. Acht Punkte Rückstand hat der VfL auf Eintracht Sirnau. Also müssen auch gegen Spitzenreiter Köngen Punkte her. Eine harte Nuss. Die Köngener stellen nach wie vor nicht nur die beste Abwehr, sondern auch die beste Offensive der Liga. Dennoch „sind sie nicht unschlagbar“ (Gerstenberg) und vor allem in den letzten Wochen anfällig, in denen der Vorsprung auf Verfolger Nürtingen bis auf einen Punkt schmolz. „Wir sind vollzählig und müssen einen Top-Tag erwischen, um Zählbares zu holen. Danach müssen wir gegen Dürnau gewinnen und sehen dann, wo wir stehen“, rechnet der Kirchheimer Übungsleiter vor.
Ein Aufwärtstrend war unter der Woche auch beim AC Catania mit dem 1:1 gegen Neckartailfingen erkennbar. Die neuen Besen Ercan Güllü und Maurizio Latte scheinen gut zu kehren. Nun geht’s zum Tabellenfünfzehnten Vorwärts Faurndau. Bei einem Erfolgserlebnis könnten die Catanesi einen Platz gutmachen. „Wir haben nichts mehr zu verlieren. Wir wollen engagierten Fußball spielen und dann sehen, was dabei rauskommt“, gibt AC-Funktionär „Pippo“ Forzano zu Protokoll.
Unabhängig von der Klassenzugehörigkeit basteln die Verantwortlichen bereits an einer schlagkräftigen und charakterstarken Truppe für die kommende Spielzeit. Eine Fusion mit dem VfL Kirchheim II sieht Forzano mittlerweile eher skeptisch: „Das plätschert vor sich hin und wird sehr schwer. Die Tendenz lautet „eher nicht.“ Die Arbeit des neuen Trainergespanns soll in den nächsten Wochen beobachtet werden. Gut vorstellbar, dass Güllü und Latte auch in der neuen Saison das Zepter bei den Italienern in der Hand halten werden. „Das Herzstück der Abwehr“ (Forzano) wird morgen wieder zur Verfügung stehen. Carmine Falco und Fatih Altinkaya haben ihren grippalen Infekt ausgestanden. Der zweite Sieg des Jahres in Faurndau lautet das Ziel.
Die restlichen Paarungen werden vom Top-Spiel des FV 09 Nürtingen in Eislingen (3.) in den Schatten gestellt. Die Nürtinger sitzen Primus Köngen im Nacken und hoffen auf einen Ausrutscher des TSVK beim VfL II. Die Eislinger ihrerseits könnten bei einem Erfolg bis auf drei Punkte an die „Nullneuner“ heranrücken. Mit Oberesslingen (6.) und Berkheim (5.) stehen sich derzeit zwei stabile Teams im Stadtderby gegenüber. Der Aufstiegszug ist für den TV Nellingen abgefahren, doch in Dürnau dürfte lediglich über die Höhe des Sieges spekuliert werden. Rekordverdächtige 16 Tore erzielten die abstiegsbedrohten Wendlinger unter der Woche gegen jene Dürnauer und konnten damit für ein positives Torverhältnis sorgen. Ob dies in Wäldenbronn-Esslingen (7.) auch gelingt, darf bezweifelt werden.
Der Sieger der Partie zwischen Neuhausen und RSK Esslingen kann sich der gröbsten Abstiegssorgen entledigen. Ähnliche Voraussetzungen gelten für das Spiel Neckartailfingen gegen Donzdorf. Das Match der Abstiegskontrahenten Grötzingen und Eintracht Sirnau beschließt den Spieltag.