Es war ein rabenschwarzer Tag für den Kirchheimer Fußball. Landesliga-Absteiger VfL, der sich nach dem überzeugenden Sieg im Stadtderby gegen die AC Catania im Aufwind wähnte, wurde mit einer 0:2-Heimniederlaga gegen den TV Plochingen auf den nackten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Und Kreisliga-Aufsteiger Catania kam beim 1. FC Heiningen gar mit 0:4 unter die Räder.
Für die paar dutzend Zuschauer, die sich im aufgehübschten Stadion an der Jesinger Straße eingefunden hatten, war es eine herbe Enttäuschung. Einige sprachen sogar von einem Trauerspiel der Blauen. Trainer Felix Lache war anderer Meinung: „Wir waren selten so dominant wie in der ersten Halbzeit und hatten einige gute Abschlüsse. Aber wir haben dem Gegner, der sich offenbar zum Ziel gesetzt hatte, unser Spiel zu zerstören, in die Karten gespielt“.
Was dem VfL nicht gelang, den Ball wenigstens einmal im gegnerischen Kasten unterzubringen, demonstrierten die Plochinger auf beeindruckende Art und Weise. In der 37. Minute wagte der bisherige Tabellen-Vorletzte einen ersten Vorstoß aus der massierten Deckung. Max Klobeck zog ansatzlos aus halbrechter Position ab und versenkte die Kugel
Wir waren selten so dominant wie in der ersten Halbzeit.
VfL-Coach Felix Lache ärgerte sich maßlos über die Geschenke seiner Mannschaft an den Gegner.
unhaltbar unter die Latte. Keine zwei Minuten später der nächste Gewaltschuss aus ähnlicher Distanz: Julius Löfflath hämmerte den Ball in den rechten Winkel. Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass das Spiel damit schon gelaufen war. Aber vom VfL kam auch nach der Pause herzlich wenig, zumindest nicht genug, um der Partie noch eine Wende zu geben. Das nächste Spiel steigt in Berkheim, wieder gegen ein Kellerkind. Höchste Zeit für den VfL für eine Wende, will er nicht für geraume Zeit im Tabellenkeller verschwinden.
Ascherl schnürt Dreierpack
Dort, wo die Kirchheimer Catanesi bereits seit Saisonbeginn festsitzen. Daran änderte auch ihr Auftritt in Heiningen nichts. 0:3 stand es fast aussichtslos bereits zur Pause, ehe Janis Ascherl mit seinem dritten Treffer in diesem Spiel in der 78. Minute vollends den Deckel draufmachte. „Wir wussten, dass es schwer wird, bis wir in der höheren Klasse Fuß gefasst haben“, gab sich Spielertrainer Cosimo Attorre demütig. Immerhin konnte er auf zwei vergebene hochkarätige Chancen in der ersten Halbzeit verweisen, die dem Spiel vielleicht einen anderen Ausgang beschert hätten. Eine „Hundertprozentige“ vergab er selber, die andere Carmelo Trumino. „Im Gegenzug sind wir gleich bestraft worden“, meinte er und fügte versöhnlich hinzu: „Aber auf die zweite Halbzeit können wir aufbauen:“
Andere (Ex-)Kirchheimer aus Reihen des VfL waren erfolgreicher. In der Kreisliga A2 zum Beispiel Tim Sternemann als zweifacher Torschütze für Neuffen gegen die Spielgemeinschaft Höllbach. Oder Max Pradler mit dem Schlusspunkt in der 92. Minute zum 4:0. Oder der einstige VfL-Spieler Dominik Mader als neuer Heininger Trainer gegen Catania.