Lokalsport
VfL-Zweitligaturner vor Abfahrt ins Ungewisse

Turnen Der VfL startet am Samstag in Monheim als amtierender Meister in die Zweitligasaison, an deren Ende eine Top-Vier-Platzierung stehen soll. Von Peter Eidemüller

Erster, Fünfter, Erster: Die Bilanz der Kirchheimer Turner seit dem Aufstieg in die 2. Liga macht vor dem Auftakt der vierten VfL-Saison am kommenden Samstag beim TSV Monheim mehr als Mut. „Wir peilen eine Top-Vier-Platzierung an“, sagt Teamkoordinator Matthias Pohl selbstbewusst.

Der langjährige VfL-Funktionär hat als ebenso langjähriger Szenekenner für dieses Unterfangen die Teams aus Monheim, Buttenwiesen und Exquisa Oberbayern als Konkurrenten im acht Mannschaften starken Unterhaus ausgemacht. Demnach würden die beiden Aufsteiger TG Hanauerland und TV Bühl sowie die WTG Heckengäu und KTV Ries im Rennen um die Vorderplätze keine Rolle spielen.

Dass derartige Prognosen in einer überdurchschnittlich stark von der Tagesform abhängigen Sportart schnell verpuffen können, hat der VfL im Vorjahr im positiven Sinne erlebt. Als einer der Mitfavoriten in die Saison gestartet, wurden die Teckstädter nicht nur dank eigener Topleistungen souveräner Meister. „Da hat einfach alles gepasst“, erinnert Matthias Pohl auch an zum Teil personell geschwächte Gegner, die dem VfL im Kampf um das Ticket für das Aufstiegsfinale zur 1. Liga so nicht gefährlich werden konnten.

Einer davon: der Auftaktgegner am kommenden Samstag. Der TSV Monheim verlor den letzten Wettkampf der Vorsaison in Kirchheim auch wegen des verletzungsbedingten Ausfall seines finnischen Topmanns Patrick Palmroth mit 30:42. „Er hätte vermutlich die fehlenden Scores zum Sieg gutmachen können“, orakeln die Monheimer, die vor heimischem Publikum auf Wiedergutmachung aus sind. „Das Team erwartet mit Respekt einen starken Konkurrenten, dennoch stehen die Chancen gut, sich zu revanchieren“, heißt es.

Einfach dürfte das nicht werden, auch wenn einige Kirchheimer den Trip in den Donau-Ries-Kreis angeschlagen angetreten. Angeführt vom besten deutschen Scorer der Vorsaison, Marcus Bay, peilt der VfL ab 18 Uhr in der Monheimer Stadthalle trotzdem einen Sieg an. Erstmals zum Einsatz im blauen Dress kommt dabei der türkische Neuzugang Yunus Emre Gündogdu, der in seiner Heimat unlängst nur knapp die Qualifikation zur WM Ende September verpasst hat. „Wir sind gespannt, was er drauf hat“, sagt Matthias Pohl.

Titelhamsterer Halbisch

Was ein anderer VfL-Routinier drauf hat, ist indes bekannt: Manuel Halbisch tritt in Monheim als frisch gebackener Deutscher Meister im Jahn-Wettkampf an. Bei der Kombination aus Turn-, Leichtathletik- und Schwimmdisziplinen sowie Kunstspringen holte der 25-Jährige im Dress seines Heimatvereins TSV Baltmannsweiler bereits zum zwölften Mal in Folge den Titel. Der Ausnahmesportler, vor zwei Monaten erster deutscher Starter überhaupt bei einer WM im Klippenspringen, wird am Samstag ebenso auf den Turnmatten stehen wie Manuel Hofmann, Markus Neher, und Yasin El Azzazy. „Der Wettkampf wird zur Nagelprobe“ sagt Matthias Pohl, „danach werden wir sehen, wo die Reise hingeht.“

Ob und wo die Reise bei einem erneuten Meistertitel hingehen würde, liegt derweil nicht in Händen der Turnabteilung – sollte der VfL, anders als im Vorjahr, den Aufstiegswettkampf zur 1. Liga gewinnen, wäre dieses Abenteuer vor dem Hintergrund keiner bundesligatauglichen Wettkampfstätte nur mit einer Sondergenehmigung der Deutsche Turnliga (DTL) möglich – oder wie es Matthias Pohl sagt: „So lange es in Kirchheim keine Halle für Großveranstaltungen gibt, ist das schwierig.“

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