Achtelfinale: Vorjahressieger VfL Kirchheim verabschiedet sich gegen B-Ligist Köngen II – Dettinger laut Klingler mit „Halbgas“
Vier Mal Hochspannung vom Elfmeterpunkt

Kuriosum im Achtelfinale: Die Hälfte der K.o.-Spiele musste am Samstag jeweils im Elfmeterschießen entschieden werden. Prominentestes „Opfer“: Vorjahressieger VfL Kirchheim II, der mit einer B-Elf dem B-Ligisten TSV Köngen II unterlag. Ebenfalls nach Penaltyschießen scheiterten der TSGV Albershausen, der TSV Weilheim II und der TSV Ohmden.

TSV Weilheim – TSV Ötlingen 3:0 (3:0): Trotz der deutlichen Niederlage konnte der Ötlinger Spielertrainer Birant Sentürk seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Dieses Spiel war eine tolle Erfahrung für meine jungen Spieler.“ Über weite Strecken der Partie konnte der B-Ligist gegen den favorisierten Landesligisten das Spiel ausgeglichen gestalten. Die Limburgstädter taten sich zunächst schwer und konnten sich aus dem Spiel heraus keine zwingenden Torchancen erspielen. Eine Standardsituation brachte die Weilheimer Führung. Kurz darauf hatte der Ötlinger Stefan Schwarzbauer die große Möglichkeit zum Ausgleich, der 19-Jährige scheiterte aber frei stehend an Weilheims Keeper Martin Habram (15.). Einige Minuten später sorgte Weilheims Neuzugang Felix Hummel mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung. Nach dem Seitenwechsel gab es nur noch zwei gute Möglichkeiten für den Landesligisten, aber Felix Hummel schoss am Tor vorbei (54.) und Andreas Schmid an den Außenposten (55.). Tore: 1:0 Andreas Schmid (8.), 2:0, 3:0 Felix Hummel (17., 21.).

VfL Kirchheim II – TSV Köngen II nach Elfmeterschießen 1:4 (0:0, 0:0): Der A-Ligist, der mit zwei Niederlagen in das Turnier gestartet war, sorgte für die erste Überraschung am Samstag und zeigte dem Bezirksligisten, dass der zweite Anzug des VfL II noch nicht passt. Die Kirchheimer hatten mit Rücksicht auf das noch anstehende WFV-Pokalspiel etliche Leistungsträger geschont und mit dem Ausscheiden die Quittung kassiert. Der VfL war engagiert in die Partie gestartet und hatte sich in den ersten 20 Minuten eine optische Überlegenheit erspielt. Sedat Ibak (5.) und Soner Ayhan (20.) scheiterten jeweils an TSVK-Goalie Dennis Springer. Auf Köngener Seite hatte Lukas Hermann die Führung auf dem Fuß, verpasste aber knapp den Querpass von Marco Kohn (24.). Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zusehends, Torraumszenen wurden zur Mangelware. Kurz vor Schluss hatte Philip Scheiben die große Chance zur Führung für den VfL II. Aus fünf Meter traf er frei stehend nur die Querlatte (60.). Im Elfmeterschießen schwächelten die Kirchheimer schließlich. Deniz Yandemir und Sedat Ibak scheiterten an TSVK-Torwar Springer. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Rouven Bantel zum 1:4.

TG Kirchheim – TSGV Albershausen nach Elfmeterschießen 7:5 (2:2, 2:1): Obwohl die TG Kirchheim die eindeutig die bessere Mannschaft war, wäre der Einzug ins Viertelfinale fast noch schief gegangen. Vor allem in der ersten Hälfte verpassten die Gastgeber, die zahlreichen Einschussmöglichkeiten in Tore umzumünzen. Auch die überraschende Führung des B-Ligisten brachte die TG nicht aus dem Konzept. Nach diesem Treffer erspielte sich die Turngemeinde ein deutliches Übergewicht und drehte die Partie innerhalb von nur neun Minuten. In der Folgezeit verpassten die Kirchheimer Sasa Lukic (24.) und Francesco Di Martile (28.) die Vorentscheidung. Im zweiten Durchgang beschränkte sich der A-Ligist nur noch auf das Nötigste. Francesco Di Martile verpasste es den Sack zu zumachen, als er frei stehend am Tor vorbeischoss (58.) Im Gegenzug gelang der TSGV mit der einzigen Möglichkeit im zweiten Durchgang der Ausgleichstreffer (58.). Im anschließenden Elfmeterschießen wurde der Albershausener Patrick Hoffmann zur tragischen Figur, als dieser den Ball über die Querlatte drosch. Die TG-Spieler Sasa Lukic, Osman Omerovic, Tiago Santos, Felix Wild und Francesco Di Martile sich als treffsichere Elfmeterschützen. Tore: 0:1 Patrick Hoffmann (8.), 1:1 Oliver Milosevic (12.), 2:1 Tiago Santos (21.), 2:2 Daniel Mittler (58.).

TSV Wernau – AC Catania Kirchheim 1:0 (0:0): Der B-Ligist vom Neckar sorgte am Samstagmorgen für eine kleine Sensation. Die neu formierte ACC-Elf agierte zwar über weite Strecken spielbestimmend, doch fehlte es am nötigen Druck nach vorne. Es entbehrte am Ende nicht einer gewissen Pikanterie, dass ausgerechnet der in der abgelaufenen Saison bei den Azzurri geschasste Spielertrainer Césare D’Agostino per Foulelfmeter sein altes Team aus dem Turnier beförderte. Zuvor hatte der ACC das Spielgeschehen in der ersten Halbzeit klar bestimmt. Daniele Attorre scheiterte an TSVW-Abwehrspieler Deniz Genc (9.), der den Zehnmeterschuss von der Torlinie beförderte. Salvatore Margheriti scheiterte kurz darauf am gut parierenden Wernauer Torwart und Ex-ACC-Spieler Heiko Ossner (18.). Nach dem Seitenwechsel wurden die Wernauer stärker, Torraumszenen wurden jedoch auf beiden Seiten eher selten. Die beste Chance hatte Catania-Stürmer Diego Attorre, der gleich zweimal an Ossner scheiterte (52., 53.), ehe D’Agostino für die Entscheidung per Strafstoß sorgte. Am Ende war der TSVW-Trainer glücklich: „Wir wollten ins Achtelfinale, nun stehen wir sogar im Viertelfinale und sind somit voll im Soll.“ Tor: 1:0 Cesare D’Agostino (54./Foulelfmeter).

TV Neidlingen – FV Plochingen 0:2 (0:1): Die Gäste vom Stumpenhof waren immer einen Schritt schneller, ließen Ball und Gegner laufen und hatten die reifere Spielanlage. Dass Max Klobeck beide Tore schoss, kam nicht von ungefähr – er war der beste Mann auf dem Platz. Frei stehend verpasste er kurz vor Schluss sogar einen dritten Treffer. Bei Neidlingen überzeugte allein Torwart Christopher Dangel, der eine höhere Niederlage verhinderte. TVN-Trainer Robert Bressmer bat seine Verlierer unmittelbar nach dem Abpfiff zur Manöverkritik unter einem schattigen Baum. „Mit den bisherigen Leistungen war ich zufrieden, aber dieses Spiel hat mich enttäuscht“, sagte er. „Ihr habt nicht als Team funktioniert, die richtige Einstellung hat gefehlt. Eine reine Kopfsache. Ihr habt wohl gedacht, ihr habt schon was erreicht.“ Tore 1:0 und 2:0 Max Klobeck (17., 43.).

SF Dettingen – TV Unterlenningen 5:2 (3:0): Gleich zu Beginn zeigte Bezirksligaabsteiger SFD dem Gegner mit dem frühen Tor, wer das Sagen hat. Nach dem Führungstreffer ließ es Dettingen etwas ruhiger angehen. Erst kurz vor der Halbzeit gab das Team von Oliver Klingler noch mal Gas und baute den Vorsprung aus. Dass man sich beim Fußball aber nie auf der sichereren Seite wähnen darf, zeigte die zweite Halbzeit. Nach einem verwandelten Hand- und einem Foulelfmeter war Unterlenningen plötzlich wieder in Schlagdistanz. Statt in Schockstarre zu verfallen, setzten die SFD noch einen drauf und erhöhten innerhalb der letzten Minuten auf den verdienten Endstand von 5:2. TVU-Spielertrainer Marc Mayer nahm das Ausscheiden gelassen: „Wir waren mit unserem dünnen Kader chancenlos gegen die SFD. Aber es war ein tolles Turnier, unser Lob gilt den Organisatoren.“ Der Dettinger Trainer Oliver Klingler freute sich über den Sieg „mit Halbgas“, kritisierte aber die mangelnde Laufbereitschaft seiner Mannschaft: „Wegen der vielen angeschlagenen Spieler mussten wir immer wieder wechseln, was einen Bruch in der Mannschaft zur Folge hatte, der deutlich merkbar war.“ Tore: 1:0 Christoph Gulayas (2.), 2:0 Maximilian Freiberger (27.), 3:0 Benjamin Hubert (30.), 3:1, 3:2 Marc Mayer (42., Handelfmeter, 55. Foulelfmeter), 4:2 Tim Lämmle (57.), 5:2 Joachim Weber (63.).

TSV Weilheim II – TSV Jesingen 5:3 nach Elfmeterschießen (1:1, 0:1): Jesingen war die zielstrebige Mannschaft, arbeitete die klareren Chancen heraus, versäumte es jedoch, die Partie in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Erst rettete Weilheims Verteidiger Robert Walter für seinen geschlagenen Torwart, dann verfehlte Jesingens Pechvogel Markus Dettinger in Unterzahl zweimal die leere Kiste. Im Elfmeterschießen avancierte Torwart Thomas Reinöhl zum Jesinger Helden – er machte die Schüsse von Kai Sigel und Thorsten Haese unschädlich, bevor Simon Hoffmann den entscheidenden Elfer zum Sprung ins Viertelfinale versenkte. Ein viel beschäftigter Mann war Schiedsrichter Cevat Altuntas aus Tischardt. Er zückte sechs Mal Gelb und schickte Jesingens Torschützen Steffen Olpp nach einer angeblichen Schwalbe vorzeitig in die Kabine. Tore: 0:1 Steffen Olpp (18.), 1:1 Lucca Ruoff (34.).

TSV Ohmden – SV Nabern 3:4 nach Elfmeterschießen (0:0): Die Fans auf beiden Seiten hätten sicher ein aufregendes Spiel verdient gehabt. Tore gab es in der regulären Spielzeit keine, Torchancen auf beiden Seiten wenige, dafür jede Menge Fehlpässe, Fouls und gelbe Karten – und sogar einen Platzverweis nach wiederholtem Foulspiel. „Es war ein richtig schlechtes Spiel, aber wir waren überlegen“, resümierte SVN-Trainer Axel Maier. „Die Ohmdener sind nur hinten drinnen gestanden und haben Fußball verhindert“, kritisierte er. Sein Gegenüber im „Nachbarschaftsduell“, Ohmdens Trainer Karl-Heinz Toparkus – die beiden Trainer wohnen in Jesingen nur einen Steinwurf weit entfernt voneinander – sah es anders: „Wir haben 60 Minuten mitgekämpft und unglücklich verloren. Elfmeterschießen ist immer eine Glücksache.“ Im entscheidenden Elfmeterschießen lief bis zum 2:2 bei beiden Mannschaften alles nach Plan. Dann schossen die Spieler des TSVO vorbei und des SV an die Latte. Anschließend hielt Naberns Torwart Michael Meyer. Den entscheidenden Elfmeter für den SVN verwandelte Andre Odehnal zum 4:3-Sieg. Gelb-Rot: Sascha Wogrinetz (29.).