Vor der Winterpause stehen für den VfL Kirchheim in der Fußball-Landesliga noch zwei Heimspiele auf dem Programm. Am Samstag ab 15 Uhr geht es gegen den TSV Bad Boll, eine Woche später kommt es zum Aufsteigerduell gegen den MTV Stuttgart. Nach sechs Niederlagen in Folge und einem Blick auf die Tabelle ist wohl jedem klar, dass es für die Teckstädter verdammt schwer werden wird, den Klassenerhalt zu schaffen.
Dabei hätte es auch ganz anders laufen können, fehlte in vielen Begegnungen doch einfach auch das nötige Glück. Von den zehn Niederlagen gingen sechs Partien nur mit einem Tor Unterschied verloren. Die nackten Zahlen machen den Ernst der Lage allerdings deutlich: Mit nur acht Punkten – dem zweitschwächsten Sturm der Liga – und nur zwei Siegen stehen die Kirchheimer auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz beträgt bereits sieben Zähler. Um den drohenden Abstieg noch zu verhindern, müsste schon eine überragende Rückrunde gespielt werden.
VfL-Urgestein Nobert Krumm hat die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben: „Der VfL war in vielen Spielen die bessere Mannschaft, jetzt müssen in diesem Jahr mindestens noch vier Punkte geholt werden“, sagt er, „nach der Winterpause kommen die verletzten Spieler zurück und dann haben wir eine konkurrenzfähige Mannschaft, die den Klassenerhalt schaffen kann.“
Die derzeitige Situation ist für die VfL-Verantwortlichen nicht einfach. Teammanager Christopher Andrä hat zwar das Gefühl, dass die Spieler immer alles dafür geben, um erfolgreich zu sein. Dennoch war ihm schon vor der Saison bewusst, dass es zu einem knallharten Abstiegskampf kommen wird: „Den können wir aber nur bestehen, wenn wir vom Verletzungspech verschont bleiben.“ Dies war allerdings im bisherigen Saisonverlauf nicht der Fall. Immer wieder musste Trainer Armin Ohran entweder wegen einer Spielsperre oder einer Verletzung auf wichtige Stammkräfte verzichten. Vor allem der Ausfall von Salih Egrlic wiegt schwer, denn der 25-Jährige hatte mit seinen 24 Treffern großen Anteil am Kirchheimer Aufstieg. Bisher konnte er nur die ersten fünf Punktspiele bestreiten und fällt noch bis zur Winterpause aus. Danach kam auch noch die schwere Verletzung von Abwehrchef Cagatay Ayyildiz (Achillessehnenriss) hinzu.
Der heutige Gegner ist nicht von Pappe: Seit 2008 spielt der TSV Bad Boll ununterbrochen in der Landesliga, damit sind die Gäste der Liga-Dino. Nach einem erfolgreichen Saisonstart mit 22 Punkten aus den ersten neun Spielen ist die Elf von Trainer Sascha Strähle in den vergangenen Wochen etwas ins Stottern geraten. Aus den letzten fünf sieglosen Partien konnten lediglich zwei Punkte geholt werden: „Wir machen gerade zu viele einfache Fehler, dazu fehlt derzeit auch das nötige Spielglück.“ Außerdem musste der ehemalige Köngener Coach in den letzten Wochen immer wieder auf Leistungsträger verzichten. Nun will der Boller Übungsleiter die Negativserie beim VfL endlich beenden: „Wir wollen die letzten beiden Spiele in diesem Jahr unbedingt gewinnen.“