Kirchheim. Die Jäger des VfL Kirchheim liegen auf der Lauer. Nach dem kleinen Ausrutscher des Bezirksliga-Spitzenreiters gegen den TSV Neckartailfingen (2:2) spekulieren gleich vier Verfolger auf weitere Punktverluste der „Blauen“: Türk SV Donzdorf, FV Neuhausen, FC Esslingen und 1. FC Eislingen – alle vier mit der Qualität, am Ende der Saison ganz vorne zu landen und in die Landesliga aufzusteigen.
Für den VfL kam der leichte Schuss vor den Bug zur rechten Zeit, ohne größeren Schaden anzurichten. „Die Karten werden neu gemischt. Wir werden gegen Donzdorf eine Schippe zulegen“, verspricht Fußball-Chef Marc Butenuth. Keine Verletzten, keine Corona-Fälle – Trainer Armin Ohran kann personell aus dem Vollen schöpfen. Unter der Woche wurde konzentriert gearbeitet. Außerdem gab es Anschauungsunterricht für 25 Mann beim Besuch des Oberliga-Hits Stuttgarter Kickers gegen Freiberg (1:2). „Eine teambildende Maßnahme“, so Butenuth, die dem Verein die Eintrittsgelder in Degerloch wert war. Ohran war 2018 Co-Trainer bei den Kickers.
Teck-Quartett muss bangen
Bei voraussichtlich sechs Absteigern müssen die übrigen vier Teckvereine den Blick nach unten richten. In erster Linie der TV Neidlingen. „Für uns kommen ganz entscheidende Wochen. Fünf Spiele in 21 Tagen, davon vier gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf“, meint ein besorgter Spielertrainer Patrick Kölle. Morgen gegen Plochingen hofft er auf eine Trendwende – und mit mehr Glück als im Hinspiel, das kurz vor Schluss 1:3 verloren ging. Neidlingen muss weiter auf Stammspieler Steffen Kuch verzichten. Der Langzeitverletzte wird in den nächsten Tagen am Knie operiert.
Weilheimer Wende?
Für den TSV Weilheim könnte das überraschende 3:1 im Nachholspiel gegen Eislingen die Wende zum Guten gewesen sein. Ein gut gelaunter Mittelfeldmann Marvin Heth: „Wir haben 70 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Der Sieg war absolut verdient. Wir pirschen uns langsam ran.“ Gazi Boylu (47.), der in der gesamten Vorrunde verletzt war, Linksverteidiger Sebastian Huonker (48.) mit seinem allerersten Tor, und Jannick Hoyler (90. + 2) trafen ins Schwarze. Hannes Luber sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (85.).
Weilheim ist morgen spielfrei, dagegen muss der TSV Jesingen innerhalb von drei Tagen zum zweiten Mal ran. Nach einer Erfolgsserie mit 16 Punkten aus sechs Spielen hintereinander setzte es mit 1:3 (0:2) beim FC Esslingen ohne die Coronainfizierten Simon Kottmann und Patrick Weigel die erwartete Niederlage. „Jede Serie geht einmal zu Ende. Wir waren erst zu passiv, dann haben wir in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht gezeigt“, so Trainer Stefan Haußmann.
Der Ehrentreffer war das 16. Saisontor von Kevin Sen. Im Heimspiel gegen die SGEH will er gleich weitermachen mit der Verfolgung von Torjäger Max Pradler vom VfL Kirchheim, der mit 20 Treffern die Schützenliste vor Tarik Serour (18, Türk SV Donzdorf) anführt. „Ich sehe Jesingen klar in der Favoritenrolle. Wir haben große personelle Probleme“, sagt Gästetrainer Christian Mirbauer nach der 1:2-Heimpleite gegen Faurndau am Mittwoch.
Sein Kader ist klein, obwohl Nico Kuhn nach Urlaub wieder zur Verfügung steht. Aber Hakan Demir fällt mit muskulären Problemen aus. Weitere Spieler sind angeschlagen und Benjamin Kastl fehlt rotgesperrt.Klaus Schlütter